104
Bildwerke des 15. Jahrhunderts.
betreffenden Tage
S. 103
8090
Christus schreitet
auf seiner linken
schrift »Westfalen« VII, 1915 S. 129 Nr. 14 richtig
unter den Utrechter Tonreliefs eingeordnet. Die Über-
einstimmung des nur in diesem einen Exemplar be-
kannten Stückes mit den übrigen Utrechter Arbeiten
liegt u. a. im Gesichtstyp des Kindes (vgl. die von
Meier zusammengestellten Figürchen und Reliefs
weiblicher Heiliger), in der Form und Anordnung der
Inschriften, in der Verzierung des Nimbus und
im Muster des Hintergrunds. Außerdem ist der
Dialekt der beiden Legenden holländisch. (Die Rand-
inschrift gibt die allgemeine Auffassung wieder, der-
zufolge der Anblick einer Christophorus-Darstellung
vor plötzlichem Tode an dem
schützte).
aus dem oben die zinnenbekrönte Stadt
Hochrelief. Gebrannter grauer Ton. H. 48, Br. 49. Es fehlen einige Stücke an den Rändern
oben und rechts sowie der rechte Unterarm eines Kriegers und die rechte Hand eines zweiten. Kleine
Bestoßungen. ■— Mit reicher alter wohlerhaltener Vergoldung (Gewand Christi, Nimbus, Rüstungen
und Helme der Soldaten) und möglicherweise ebenfalls alter Vergoldung des Bodens und der Berghänge
in größeren Resten. Die übrige Bemalung erneuert. — Erworben 1918 (Sammlung J. Simon). Früher
angeblich in der Sammlung Fr. Lippmann-Berlin.
Nordniederländisch (Utrecht?), 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Einziges bekanntes Exemplar
seiner Art. Siehe die Bemerkungen zum folgenden Stück (8101), mit dem es zu einer Folge zusammen-
gehört.
8100. Kreuztragung Christi.
nach rechts, das Kreuz ruht
Schulter, das Haupt, mit Scheibennimbus, ist
zum Beschauer gewendet. Vorn faßt ein barhäup-
tiger Mann in Wams und offener Hose am Kreuz
mit an, am Fuß hilft Simon von Kyrene es
tragen. Rückwärts und an den Seiten fünf
Krieger und ein Mann mit turbanartiger Kopf-
bedeckung. Aufsteigender landschaftlicher Grund,
Jerusalem aufragt.
H. 48, Br. 49.
8101. Grablegung Christi. Der Leichnam liegt auf einem Tuch, das am Kopfende von einem
bärtigen Manne, am Fußende von einem Mönch gehalten wird, ausgestreckt am Boden. Hinter
dem Toten die trauernde Maria, sitzend, zwischen den knienden Figuren des Johannes, der die
linke Hand tröstend auf ihren Arm legt, und einer Frau. Dahinter nebeneinander Magdalena,
mit geöffnetem Salbgefäß, und eine Frau, die die Hände betend aneinanderlegt. Vorn vor
dem Leichnam zwei Salbgefäße am Boden stehend. Rechts im Mittelgründe, von Felsen und
Bäumen eingefaßt, das offene Grab, oberhalb die Stadt Jerusalem, mit Zinnen, am oberen Rand
aus dem Grund herausragend. In der Mitte aufsteigender landschaftlicher Grund, dessen oberer
Rand nach links abfällt; die linke Partie des Grundes nicht erhalten.
Hochrelief. Gebrannter grauer Ton. H.49, Br. 44. Es fehlt das linke Drittel des Hintergrundes und
die linke untere Ecke, ferner an der Kopfbedeckung des Bärtigen der rückwärtige Teil. Wenige unwesent-
liche Bestoßungen. ■—- Mit reicher alter wohlerhaltener Vergoldung an der Mehrzahl der Gewänder; die
in größereren Resten am Boden und im Landschaftsgrunde vorhandene Vergoldung möglicherweise
ebenfalls ursprünglich. Die farbige Bemalung erneuert. — Erworben 1918 (Sammlung J. Simon). Früher
angeblich in der Sammlung Fr. Lippmann-Berlin.
Bildwerke des 15. Jahrhunderts.
betreffenden Tage
S. 103
8090
Christus schreitet
auf seiner linken
schrift »Westfalen« VII, 1915 S. 129 Nr. 14 richtig
unter den Utrechter Tonreliefs eingeordnet. Die Über-
einstimmung des nur in diesem einen Exemplar be-
kannten Stückes mit den übrigen Utrechter Arbeiten
liegt u. a. im Gesichtstyp des Kindes (vgl. die von
Meier zusammengestellten Figürchen und Reliefs
weiblicher Heiliger), in der Form und Anordnung der
Inschriften, in der Verzierung des Nimbus und
im Muster des Hintergrunds. Außerdem ist der
Dialekt der beiden Legenden holländisch. (Die Rand-
inschrift gibt die allgemeine Auffassung wieder, der-
zufolge der Anblick einer Christophorus-Darstellung
vor plötzlichem Tode an dem
schützte).
aus dem oben die zinnenbekrönte Stadt
Hochrelief. Gebrannter grauer Ton. H. 48, Br. 49. Es fehlen einige Stücke an den Rändern
oben und rechts sowie der rechte Unterarm eines Kriegers und die rechte Hand eines zweiten. Kleine
Bestoßungen. ■— Mit reicher alter wohlerhaltener Vergoldung (Gewand Christi, Nimbus, Rüstungen
und Helme der Soldaten) und möglicherweise ebenfalls alter Vergoldung des Bodens und der Berghänge
in größeren Resten. Die übrige Bemalung erneuert. — Erworben 1918 (Sammlung J. Simon). Früher
angeblich in der Sammlung Fr. Lippmann-Berlin.
Nordniederländisch (Utrecht?), 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Einziges bekanntes Exemplar
seiner Art. Siehe die Bemerkungen zum folgenden Stück (8101), mit dem es zu einer Folge zusammen-
gehört.
8100. Kreuztragung Christi.
nach rechts, das Kreuz ruht
Schulter, das Haupt, mit Scheibennimbus, ist
zum Beschauer gewendet. Vorn faßt ein barhäup-
tiger Mann in Wams und offener Hose am Kreuz
mit an, am Fuß hilft Simon von Kyrene es
tragen. Rückwärts und an den Seiten fünf
Krieger und ein Mann mit turbanartiger Kopf-
bedeckung. Aufsteigender landschaftlicher Grund,
Jerusalem aufragt.
H. 48, Br. 49.
8101. Grablegung Christi. Der Leichnam liegt auf einem Tuch, das am Kopfende von einem
bärtigen Manne, am Fußende von einem Mönch gehalten wird, ausgestreckt am Boden. Hinter
dem Toten die trauernde Maria, sitzend, zwischen den knienden Figuren des Johannes, der die
linke Hand tröstend auf ihren Arm legt, und einer Frau. Dahinter nebeneinander Magdalena,
mit geöffnetem Salbgefäß, und eine Frau, die die Hände betend aneinanderlegt. Vorn vor
dem Leichnam zwei Salbgefäße am Boden stehend. Rechts im Mittelgründe, von Felsen und
Bäumen eingefaßt, das offene Grab, oberhalb die Stadt Jerusalem, mit Zinnen, am oberen Rand
aus dem Grund herausragend. In der Mitte aufsteigender landschaftlicher Grund, dessen oberer
Rand nach links abfällt; die linke Partie des Grundes nicht erhalten.
Hochrelief. Gebrannter grauer Ton. H.49, Br. 44. Es fehlt das linke Drittel des Hintergrundes und
die linke untere Ecke, ferner an der Kopfbedeckung des Bärtigen der rückwärtige Teil. Wenige unwesent-
liche Bestoßungen. ■—- Mit reicher alter wohlerhaltener Vergoldung an der Mehrzahl der Gewänder; die
in größereren Resten am Boden und im Landschaftsgrunde vorhandene Vergoldung möglicherweise
ebenfalls ursprünglich. Die farbige Bemalung erneuert. — Erworben 1918 (Sammlung J. Simon). Früher
angeblich in der Sammlung Fr. Lippmann-Berlin.