Abb. 1. Main-Brücke in Würzburg.
Denkmalpflege und Heimatsthutz
Jahrgang 1923 > i. bis 3. tzeft
Heimatschutz und Gegenwart.
Von Dr.-Jng. Werner Lindner,
Geschäftsführer des Deutschen Bundes Heimatschutz.
^H ie alle Wohlfahrtsunternehmungen ist die Heimatschutzbewegung von der Not
der Zeit schwer getroffen. Die sonst gern gegebenen Gaben für sein
uneigennütziges Wirken fließen immer spärlicher; mancher freiwillige Helfer muß
die weitere Mitarbeit aus eigenen Sorgen auf günstigere Zeiten verschieben.
Auch der Heimatschutz wird jetzt gewogen, ob er zu des Lebens Notdurft, zu
den ,,nece883ria" gehört.
Sein Daseinsrecht ist, vom ethischen Standpunkt genommen, bis auf weiteres
unanzweifelbar. Denn die natürlich und geschichtlich gewordene Eigenart der
Heimat ist durch Raubbau, Unverstand, Verfall und manche andere Gefahren
mehr bedroht denn je. Die Kultur der Gegenwart ist noch nicht stetig und nach-
haltig genug, ist noch nicht natürlich im Heimatlichen wieder verankert.
Aber das wirtschaftliche Wie der Abwehr und Fürsorge wird immer schwieriger.
Doch da scheint sich ein Weg zum Durchhallen deutlich zu offenbaren.
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