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Denucé, Jean
Antwerpener Teppichkunst und Handel — Quellen zur Geschichte der flämischen Kunst, Band 4: Anwerpen: Verlag "De Sikkel", 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.59142#0039
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1583 geschatzt und inventarisiert worden waren. Auch dieses Dokument
teilen wir mit (1).
Grossaert Simays, « coopman van tapisserye », wird 1585 in den Ur-
kunden des Notar Woelput erwahnt.
Zwischen Teppichwebern und -handlern wird nicht immer ein klarer
Unterschied gemacht. In einem Gesuch des Jahres 1 584 wird klar zwi-
schen ihnen in zwei besondere Gruppen unterschieden. Die Teppich-
weber Laurens und Daniël Bos, Wynant Rowye, Jan Pels, Adriaen van
Oudenaerden, Herman de Huyge, Steven Serlippens und Jacob Stal-
paert protestieren gegen ihren Kollegen Josse de Herseele aus Brüssel,
der sich in der Citadelle niederge] assen hatte und zusammen mit seinen
sieben Gesellen von der bürgerlichen Wache und anderen Dienstleistungen
befreit worden war. Die oben genannten führen aus, dass dieses einen
unhaltbaren Zustand geschaffen bat, der auch den Belangen der Tep-
pichhandler schade, u. a. : Antoon Anselmo, Gielis Hofïman, Peter van
der Goes, « tresorier » Panhuys, Hendrik Voel, Jaspar Charles, Daniël
Bindflees, Jos de Carlier, Diego Pardo, Gaspar de la Pena « und hundert
andere Kaufleute ». Alle haben noch nicht genug Gesellen um den ein-
gehenden Bestellungen zu genügen, obgleich sie schon viele Arbeiter
aus Plandern bei sich aufgenommen haben, um diese zu verhindern
die Geheimnisse ihrer Kunst nach der Fremde zu bringen (2).
Die Namen der Teppichhandler die sich unter dem Gesuch von
1584 befinden, gehören alle voranstehenden Familien an, wovon die Ge-
schichte jeder einzelnen geschrieben werden könnte. Wir streifen hier
nur eine einzige, die der Familie Vergoes oder van der Goes, die über
ein Jahrhundert lang vom Vater auf den Sohn Teppichhandel trieb.
Seit der ersten Halfte des 16. Jahrhunderts treten Adriaan und Peter
van der Goes als Teppichhandler auf, so November 1549 wegen der
Schuld eines anderen antwerpener Bürgers und Teppichhandlers Ulryck
Hertsteens (3). Peter van der Goes war mit Sandrina (Alexandrina)
Balbani verheiratet, die aus dem Genueser Kaufmannsgeschlecht glei-
chen Namens abstammte. 1555 liefert er die Teppiche für die zwei
Boote, mit denen die Herzogin van Alva über die Schelde kommt (4).
Seine Wohnung in der Nahe des « Pand » war eins der reichsten Hauser
Antwerpens. Die Familie stieg durch den Handel andauernd in ihrem

(1) Antw. Arch., Notaris P. Fabri, 1583, f° 583 : Dokument Nr 13.
(2) Rekwestboek, 1584 (5. Febr.), f° 199.
(3) Antw. Arch., Notaris sHertoghen, uit. Nov. 1549, f° 123.
(4) Antw. Arch., Stadsrekening, 1555, p. 254.

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