Fasten, Arbeit. Durch Geistelungen, Aderlässe, Nachtwachen
wurde daS Fleisch abgetötet, damit der Geist unabgelenkt sich
Gott nähern könne. Furchtbar war im Winter die Kälte.
Iahrhunderte hat das Generalkapitel sich der Einführung
von Kaminen verwehrt —, nur ein Raum, die Wärmestube
war geheizt. Ieder Amgang mit Frauen war verboten.
Mäßigkeit herrschte beim Essen und Trinken: im Winter
wurde nur einmal gegessen, in der Fastenzett gar erst vor
Sonnenuntergang. Einfach sollten Kirchengeräte, Mehge--
wänder, überhaupt die Kleidung sein. 2luch die Bauten ver-
sinnbildlichen den Geist der Entsagung. Statt hochragender
Türme sahen auf der Merung kleine Dachreiter, die Glocken
durften eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Berpönt
waren prunkvolle Eingangspforten, künstlerische Altarbe-
hänge, bunte Fuhböden, Glasfenster, Gold- und Silberge-
fäße, Dekorationen wie Bestien und Fabelwesen. Gemälde
sind aus allen Klosterräumen verbannt, nur bemalte Kreuze
aus Holz werden gestattet. So wirken die Zisterzienser-
klöster streng, einfach, massig, wenn auch die schlichte Zweck-
mäßigkeit Gediegenheit und edle Form nicht ausschloh.
Bei all diesen Forderungen wird immer wieder an die
Regel des hl. Benedikt angeknüpft, sie sind nichts grund-
sätzlich Neues, so wenig wie die Forderung täglicher körper-
licher Arbeit, die lange bei den Zisterziensern mit Gering-
schätzung Wissenschastlicher Tätigkeit Hand in Hand geht.
Aber diese Arbett sindet, aus dem inneren Geist heraus, neue
Formen und Organisattonen. Llnd durch diese vor attem
bekommt der Orden sein eigentliches Gepräge, während er,
rein religiös, kaum etwas anderes war als eine Verjüngung
der Benediktiner.
Auch die Zisterzienser nahmen, unbeschadet des Berbots
persönlichen Cigentums. Schenkungen, zumal Grundbesitz
an, — und zwar gern und reichlich. Bisher wurde nun klö-
sterlicher Boden im allgemeinen nicht selbst bewirtschastet,
sondern an zinsende Hörige weitergegeben. Die Klöster
waren Grundherrschaften, erhielten sich von Fronden, Zin-
sen, Gerechtsamen. Auch sonst wurde den Klöstern viel ar-
7
wurde daS Fleisch abgetötet, damit der Geist unabgelenkt sich
Gott nähern könne. Furchtbar war im Winter die Kälte.
Iahrhunderte hat das Generalkapitel sich der Einführung
von Kaminen verwehrt —, nur ein Raum, die Wärmestube
war geheizt. Ieder Amgang mit Frauen war verboten.
Mäßigkeit herrschte beim Essen und Trinken: im Winter
wurde nur einmal gegessen, in der Fastenzett gar erst vor
Sonnenuntergang. Einfach sollten Kirchengeräte, Mehge--
wänder, überhaupt die Kleidung sein. 2luch die Bauten ver-
sinnbildlichen den Geist der Entsagung. Statt hochragender
Türme sahen auf der Merung kleine Dachreiter, die Glocken
durften eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Berpönt
waren prunkvolle Eingangspforten, künstlerische Altarbe-
hänge, bunte Fuhböden, Glasfenster, Gold- und Silberge-
fäße, Dekorationen wie Bestien und Fabelwesen. Gemälde
sind aus allen Klosterräumen verbannt, nur bemalte Kreuze
aus Holz werden gestattet. So wirken die Zisterzienser-
klöster streng, einfach, massig, wenn auch die schlichte Zweck-
mäßigkeit Gediegenheit und edle Form nicht ausschloh.
Bei all diesen Forderungen wird immer wieder an die
Regel des hl. Benedikt angeknüpft, sie sind nichts grund-
sätzlich Neues, so wenig wie die Forderung täglicher körper-
licher Arbeit, die lange bei den Zisterziensern mit Gering-
schätzung Wissenschastlicher Tätigkeit Hand in Hand geht.
Aber diese Arbett sindet, aus dem inneren Geist heraus, neue
Formen und Organisattonen. Llnd durch diese vor attem
bekommt der Orden sein eigentliches Gepräge, während er,
rein religiös, kaum etwas anderes war als eine Verjüngung
der Benediktiner.
Auch die Zisterzienser nahmen, unbeschadet des Berbots
persönlichen Cigentums. Schenkungen, zumal Grundbesitz
an, — und zwar gern und reichlich. Bisher wurde nun klö-
sterlicher Boden im allgemeinen nicht selbst bewirtschastet,
sondern an zinsende Hörige weitergegeben. Die Klöster
waren Grundherrschaften, erhielten sich von Fronden, Zin-
sen, Gerechtsamen. Auch sonst wurde den Klöstern viel ar-
7