Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 11.1987

DOI Artikel:
Gurinow, Ljubomir: Über die Form- und Inhaltsmodalitäten im Design
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31835#0023
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Der marxistischen Tradition folgend, können wir als Ursache der
Zeichenbildung die Tätigkeit des Menschen annehmen. Menschliche
Tätigkeit aber hängt mit dem Bewußtsein zusammen. Sie ist eine
besondere Beziehung zur Natur. Nach Marx'ist sie letzten Endes ein
Zusammenhang der Natur mit sich selbst.

Wir betrachten die Natur als den Inhalt und das Zeichen als die
Form. Dieses Verhältnis spiegelt sich im Zeichen wider. Marx spricht
in diesem Fall von Vergegenständlichung des Menschen.

Daß die Arbeit vergegenständlicht wird,heißt, daß der Inhalt zur
Form wird. Hier spielt der Interpretantenbezug als Bindeglied von
Sein und Bewußtsein eine Rolle und stellt eine Grundlage für die
Zeichenbildung dar. Objektbezug und Interpretantenbezug stehen
innerhalb des Zeichens in der Dialektik von Form und Inhalt.

Wie gesagt, besteht die Semiotik aus drei Schichten. Im Gegensatz
zu Walter/Bense betrachten wir die Pragmatik als die alles Um-
schließende, da wir in Anlehnung an Peirce annehmen, daß der In-
terpretantenbezug die Grundlage für das Zeichen unc 1 für die Se-
miotik überhaupt ist. Für Bense bleibt die Syntaktik mittelorien-
tiert, aber nur auf der Ebene höchster Semiozität. Die Pragmatik
dagegen ist interpretantenorientiert und nimmt die niedrigste
Ebene der Semiozität ein. Der bulgarische Autor Djankow seinerseits
vertritt die Meinung, daß "... die Pragmatik, als Teil der Semiotik,

21
 
Annotationen