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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 12.1988

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Albrecht, Jürgen: Computerdesign in der DDR - Stand und Perspektiven: Positionen der Burg Giebichenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.31836#0020
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terne Modell erzeugt und es werden zweidimensionale Abbildungen davon hergestellt. Im
Produktionsprozeß (CAM) wird das Modell zur Steuerung benutzt oder es wird selbst pro-
duziert, indem es z. B. von einer Werkzeugmaschine als 3-D-Objekt abgebildet oder ko-
piert wird. Da beide Fälle das rechnerinterne Modell voraussetzen, ist CAM ohne CAD
nicht möglich und CAD ohne CAM in der Regel nicht effektiv.

Von rechnerunterstützter Formgestaltung spricht man, wenn im gestalterischen Entwick-
lungsprozeß CAD/CAM-Techniken eingesetzt werden. Für diesen Anwendungsfall hat
sich der Begriff Computerdesign (CD) eingebürgert.

1.3. Stellung von CD im Designprozeß

Die Stellung rechnerunterstützter Techniken im Designprozeß wird im Bild 2 dargestellt.
Bei manueller Arbeitsweise benötigt der Designer für die Bewältigung des gestalterischen
Entwicklungsprozesses (GEP) Informationen und Werkzeuge. Die Informationen bestehen
aus persönlichen Unterlagen, aus Mustern, Modellen und auch aus Informationsbestän-
den, die an anderer Stelle (z, B. in einer Bibliothek) gespeichert sind. Alle Arten von Ar-
beitsmitteln, die in der Entwurfsphase benötigt werden, können als Werkzeuge bezeich-
net werden.

Ist eine Rechnerunterstützung des gestalterischen Entwicklungsprozesses möglich, so
kann man das dafür erforderliche technische System als ein Spezialwerkzeug ansehen,
das in bestimmten Phasen des GEP zum Einsatz kommt. Die dabei eingesetzten techni-
schen Mittel nennen wir in ihrer Gesamtheit CD-System (Computerdesign-System). Von
ganz wesentlicher Bedeutung ist der absolute Werkzeugcharakter dieses technischen Sy-
stems. Eigenständige, intelligente Leistungen können mit dem heutigen Stand der Technik
von einem solchen System nicht erwartet werden!

1.4. Bestandteile eines CD-Systems

Das Bild 2 zeigt auch die Bestandteile eines solchen CD-Systems. Der Designer bewältigt
innerhalb des CD-Systems einen rechnerunterstüzten Teilprozess (in einer Minus-Eins-
Schichtl). Wenn das System ausgereift ist, existiert ein spezieller Informationsspeicher,
der die Informationen enthält, die im rechnerunterstützten GEP benötigt werden. Der Zu-
griff des Designers auf Prozeß und Speicher ist innerhalb eines CD-Systems nur über eine
Schnittstelle möglich, die den Mensch-Maschine-Dialog realisiert. Die technischen Mittel
für diesen Dialog werden Dialogsystem, Zentrale, Nutzeroberfläche oder ,User Interface'
genannt.

Jedes gegenwärtige CAD-System ist durch die Bestandteile

- rechnerunterstützter Arbeitsprozeß

- rechnerunterstützter Informationsspeicher und

- Dialogsystem

gekennzeichnet. Das gilt analog auch für CD-Systeme.

1.5. Spezifik von CD-Systemen

Unter dem Gesichtspunkt der Bestandteile solcher Systeme läßt sich auch einleuchtend
die Spezifik klassifizieren, die CD-Systeme gegenüber CAD-Systemen auszeichnet [3],
[28]. Im Bild 3 ist die Designspezifik solcher Systeme dargestellt. Dabei sind die spezifi-
schen Prozeß-Gegenstände von besonderer Bedeutung.

Die designspezifische Nutzung von CAD-Techniken erfordert vor allen Dingen die Model-
lierung und Bearbeitung folgender zwei Gegenstandsklassen:

FORM 2-D-Formen (Flächen)

3-D-Formen (Körper)

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