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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Designtheoretisches Kolloquium — 17.1996

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Scholz, Gudrun: Drei Entwurfsgrößen: Service, Symbol und Image
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https://doi.org/10.11588/diglit.31841#0134

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Der Designer muß heute Produktformen und
ihre Image gestalten. Die Frage ist, wie das
zu leisten ist. Werden Produkte weiterhin ver-
stärkt individuelle Formen haben, um sie als
Image unterscheiden zu können ? Oder
braucht ein Designer einen Stil, wie Starck ?
Oder werden Designobjekte - und vor allem
ihre Image - zunehmend durch gestaltete
Produktoberflächen sprechen ? (Mendini,
Designjahrbuch 1996/7: 9) Die Image von
Designobjekten werden noch einige Fragen
(und Antworten) erzeugen.

die 2. Existenz des Designers

Das Image bezieht sich nicht nur auf die Pro-
dukte. Sondern Image heißt auch Medienbild
des Designers, dessen klassische Verhaltens-
regel - vor allem was den Industriedesigner
betraf - einmal darin bestand, sich nicht vor,
sondern hinter seine Produkte zu stellen.
Modedesigner waren in ihrer Selbstdarstel-
lung dagegen nicht nur freier, sondern auch
stets geübter.

Wolfgang Joop und mit ihm die Werbefirma
Lancaster haben allerdings unter den Mode-
designern das bisher größte Image lanciert,
wenn man dies von den Verkaufszahlen sei-
ner Imageprodukte schon im ersten Jahr ab-
hängig macht. Ihm gelang der internationale

Abgesehen davon, daß Starck über einen
eigenen Stil im Design verfügt, d.h. ein
eigenes Formrepertoire hat, fällt auf, daß
bei ihm eine hohe Kongruenz zwischen
Zeichnung oder Skizze und Objekt besteht.
Ein Vergleich zwischen einer Skizze zu sei-
nem Stuhl „Ed Archer" (Abb. vorhergehen-
de Seite) und dem fertigen Produkt, das
Driade herstellt. Seine Formen sind in der
Regel schon mit der Skizzenphase abgeschlos-
sen. D.h. Starcks Produkte haben neben ih-
rem Gebrauchswert einen selbständigen
Zeichenwert. Selbständiger Zeichenwert be-
deutet z.B. einen hohen Wiedererkennungs-
wert. Und das heißt auch, daß Kopien leicht
auszumachen sind oder sich seine Originale
in Kopien gut verfolgen lassen.

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Selbständiger Zeichenwert heißt z.B. auch,
daß die Produkte auf der Zeichenebene mehr-
fach interpretierbar sind, so auch von den Fo-
tografen, wie bei dieser Zitronenpresse von
Phillipe Starck.

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