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Destouches, Néricault
Die Probe der Zärtlichkeit und Treue: Ein Lustspiel Des Herrn Destouches in Fünf Aufzügen. Auf der K. K. privil. Schaubühne zu Wien aufgeführt im April 1763 — Wien, 1763 [VD18 12025062]

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https://doi.org/10.11588/diglit.36766#0099
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Her Zärtlichkeit und Treue. 95.
W zu setzen, wo er uns u »gezweifelt beweisen kann,
Eik daß seine Reue aufrichtig und er klüger geworden ist.
Pasquill. Aufrichtig zu reden,so wollte ich doch wohl
nicht darauf schwören,denn ich habe seinHerz sehr auf
dieProbe gestellt, und es liegt leicht unter. Der ar-
me Herr! wenn er nun zum Unglück in sein vori-
L ges Leben wieder fiele, und es jemals erfahren soll-
te, daß ich mich mit ihnen vereiniget hätte, ihm eine
Schlinge zu legen, denken sie, wie es mir gehen
würde.
Listmon Ich verspreche dir auf meine Ehre, daß wir
dich schon schützen wollen. Befürchte nichts. Wo-
* mit wirst du den Anfang machen ?
A pasqm'n. Ich werde ihm erstlich das sichere Geleite
" vorzeigen, welches seine vier vermeinten Derfol-
. ger von sich gestellct Haben. Ich habe es sie jetzt un-
" terschreiben lassen, und da er ihreHand sehr gut ken-
, net, so wird er es leicht glauben, daß er auf heute
völlig frey ist-
llisiinon Wo ist denn der Geleitsbrief?
l,. pasquin. Hier ist er. Ich glaube er ist in bester
ff Form abgefaßt; denn ich habe ihn selber aufgesetzt.
Lisimon. Laß doch sehen (Er liefet ihn heimlich
und lachr.) Das ist lustig, es steht dir recht ähnlich.
ß,i Pasquill. Hat er ihren Beyfall?
W Listmon. Er ist etwas scherzhaft; allein er ist so na-
türlich, daß dein Herr, der eben nicht mistrauisch
B >st /ihn für authentisch halten wird.
p Pasquill. L), dafür bin ich gut. Wenn er nun also
D ohne Furcht wird ausgehen können, so untersttu
B tzen sie mich nur zu rechter Zeit.
i' ' Li-
 
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