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Deters, Friedrich
Die englischen Angriffswaffen zur Zeit der Einführung der Feuerwaffen: (1300 - 1350) — Anglistische Forschungen, Heft 38: Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.53087#0113
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II. Die Schleuder von 1300—1350.

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sind allerdings nur italienische und deutsche „glandes“
gefunden worden, in den übrigen Ländern hat man diesen
Dingen noch keine Aufmerksamkeit zugewendet.
II. Die Schleuder von 1300 bis 1350.
Die drei an dieser Stelle zu besprechenden Ausdrücke
sind: lidere, slyng und staff-slyng.
1. Lidere.
Das ae. lidere ,,Schleuder“ (Keller 218) hat sich in
mittelenglischer Zeit lidere, lither bis ins 14. Jahrhundert
erhalten. Vgl. R. of Gl. 8124.
. . . me ne mijte nojt ise- bote arwen and flon,
& stones out of liperen.
Das N. E. D. gibt als letzten Beleg Piers PI. (C XIX, 48) an.
Für die Etymologie des Wortes lidere s. Keller 218.
2. Slyng.
Me. slyng-sling ist an Stelle des veralteten lidere ge-
treten.
Sachlich wird das neue Wort slyng, das im Gegensatz
zu dem alten lidere, welches die Waffe nach dem Material
bezeichnet, sich von der Schleuderbewegung ableitet,
wohl kaum etwas Neues benennen.
Obgleich die Glossare des 15. Jahrhunderts es mit
Bandschleuder zu übersetzen scheinen, wird doch wohl
meist die „staff-slyng“ (s. u.) gemeint sein.
W. W. 654,17. Hec funda, Ae slyng-
Pr. P. 416. Slynge: ffunda.
Das Deutsche verwendet dasselbe Wort slinge (San
Marte 199), woneben allerdings auch mhd. slüder, nhd.
Schleuder erscheint. Auch das Französische kennt neben
fonde oder fronde (Sternberg 49, Bach 55) ein deutsches
Lehnwort eslingue (vgl. Godefroy).
Me. slyngen und das Subtentiv slyng stammen aus
 
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