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XIV

Vorrede.

und Yajurveda. Hier ist, abgesehen von den Nach-
lässigkeiten der Handschriften und Herausgeber, welche
leicht zu verbessern sind, die Überlieferung im wesent-
lichen eine gute, und solche Herstellungsversuche, wie
sie namentlich Böhtlingk unternommen hat, schiefsen
weit über das Ziel hinaus. Die Lektüre seiner Aus-
gabe der Cbändogya-Upanishad gewährt einen ähn-
lichen Genufs wie die des Bentley’schen Horaz; seine
Anmerkungen sind überall interessant und belehrend,
aber in den wenigsten Bällen wird man seinen Kon-
jekturen zustimmen können. Weniger hoch steht seine
Ausgabe des Brihadäranyakam; noch weniger läfst
sich aus seiner Bearbeitung von Aitareya, Käthaka
und Pragna gewinnen.1 Überall, wo ein Text bereits
vor mir übersetzt war, habe ich die neueste oder beste
Übersetzung desselben von Böhtlingk, Cowell, Μ. Müller.
Weber u. a. verglichen, in der Regel erst nach Voll-
endung meiner eigenen Übersetzung, um nicht von
vornherein unter fremdem Einflüsse zu stehen. Wo
ich von meinen Vorgängern abweiche, da geschieht es
mit Bewufstsein und aus Gründen, welche der kundige
Leser, auch ohne Hinweis auf dieselben, leicht er-
kennen wird. Ähnliches gilt von den weitschichtigen
Kommentaren, welche unter Cankara’s Namen über-
liefert sind. Ich habe sie überall, meist erst hinter-
her, und nachdem ich über die Auffassung des Upa-
nishadtextes im klaren war, — aus einer Art Pflicht-

1 Böhtlingk’s Besprechung der Stelle Kaush. 1,2 (Berichte der Sachs.
Ges. d. W. 42,198 fg.) war mir beim Druck von S. 24 noch unbekannt; ich
würde sonst nicht unterlassen haben, dort zu erwähnen, dafs er allein vor
mir schon das Richtige gesehen hat.
 
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