Brahma-Upanishad.'
Die Brahma-Upanishad besteht nach Näräyana aus vier Teilen1 2,
zweien in Prosa von mehr altertümlicher Haltung und zweien in Versen,
die nach Form und Inhalt einen mehr modernen Charakter zeigen.
1. Im ersten Teile beantwortet Pippaläda „der Angiras“ (vgl. hingegen
den Eingang von Atharvacikhä) vier Fragen des Qaunaka dadurch, dafs
er auf den Prana (den Atman, das Brahman) als Lebensprincip der Or-
gane hinweist und sein Verhalten in Tiefschlaf, Traumschlaf und Wachen
in der Weise der alten Upanishad’s und mit vielfachen Anklängen an die-
selben (namentlich an Brih. 4,3—4) charakterisiert. Der Stil ist äufserst
abrupt und erinnert an die Manier der Sütra’s, durch ein hingeworfenes
Wort auf einen, dem Leser bekannten Zusammenhang hinzuweisen. Dieser
ganze Abschnitt fehlt in den meisten Handschriften; Qankaränanda’s Kom-
mentar übergeht ihn, und auch Näräyana erwähnt, ohne dies seinerseits
zu billigen (p. 239,10), dafs manche die Upanishad mit dem zweiten Teil
anfangen liefsen. Wahrscheinlich liefsen sie den ersten Teil weg, weil der
1 Zur Anordnung. Als Übergang von den Vedanta- und Yoga-
Upanishad’s zu den im Sannyäsa das höchste Ziel sehenden Texten kann,
mit Rücksicht auf ihren dritten Teil, die Brahma - Upanishad betrachtet
werden. An sie reihen sich, in der Ordnung der Liste Colebrooke’s und
Näräyana’s, zwei Gruppen von Sannyäsa-Upanishad’s, 1) Sannyäsa, Aruneyi,
Kantha<pruti, welche sich alle drei durch ihre fragmentarische Form und
trümmerhafte Überlieferung auszeichnen, und 2) Paramahansa, Jäbäla, Aprama,
deren Darstellung geordneter ist, und deren späte Stellung im Kanon noch
kein Beweis für ihre Posteriorität sein dürfte. Nur die letztgenannte wird
wohl, um ihres systematisierenden Charakters willen, an das Ende der ganzen
Entwicklungsreihe zu stellen sein.
2 Die Bestimmung derselben rührt teilweise von uns her, da die Ein-
teilungen in der Calcuttaer und den beiden Punaer Ausgaben (mit Naräyana’s
und Cankaränanda's Kommentar) teils verwirrt, teils ganz unzweckmäfsig
sind. Im Telugudruck ist unsere Upanishad in zwei sein- verschiedenen Re-
censionen vorhanden, ohne den ersten Teil als Brahma - Upanishad, und mit
demselben als Parabrahma-Upanishad.
Die Brahma-Upanishad besteht nach Näräyana aus vier Teilen1 2,
zweien in Prosa von mehr altertümlicher Haltung und zweien in Versen,
die nach Form und Inhalt einen mehr modernen Charakter zeigen.
1. Im ersten Teile beantwortet Pippaläda „der Angiras“ (vgl. hingegen
den Eingang von Atharvacikhä) vier Fragen des Qaunaka dadurch, dafs
er auf den Prana (den Atman, das Brahman) als Lebensprincip der Or-
gane hinweist und sein Verhalten in Tiefschlaf, Traumschlaf und Wachen
in der Weise der alten Upanishad’s und mit vielfachen Anklängen an die-
selben (namentlich an Brih. 4,3—4) charakterisiert. Der Stil ist äufserst
abrupt und erinnert an die Manier der Sütra’s, durch ein hingeworfenes
Wort auf einen, dem Leser bekannten Zusammenhang hinzuweisen. Dieser
ganze Abschnitt fehlt in den meisten Handschriften; Qankaränanda’s Kom-
mentar übergeht ihn, und auch Näräyana erwähnt, ohne dies seinerseits
zu billigen (p. 239,10), dafs manche die Upanishad mit dem zweiten Teil
anfangen liefsen. Wahrscheinlich liefsen sie den ersten Teil weg, weil der
1 Zur Anordnung. Als Übergang von den Vedanta- und Yoga-
Upanishad’s zu den im Sannyäsa das höchste Ziel sehenden Texten kann,
mit Rücksicht auf ihren dritten Teil, die Brahma - Upanishad betrachtet
werden. An sie reihen sich, in der Ordnung der Liste Colebrooke’s und
Näräyana’s, zwei Gruppen von Sannyäsa-Upanishad’s, 1) Sannyäsa, Aruneyi,
Kantha<pruti, welche sich alle drei durch ihre fragmentarische Form und
trümmerhafte Überlieferung auszeichnen, und 2) Paramahansa, Jäbäla, Aprama,
deren Darstellung geordneter ist, und deren späte Stellung im Kanon noch
kein Beweis für ihre Posteriorität sein dürfte. Nur die letztgenannte wird
wohl, um ihres systematisierenden Charakters willen, an das Ende der ganzen
Entwicklungsreihe zu stellen sein.
2 Die Bestimmung derselben rührt teilweise von uns her, da die Ein-
teilungen in der Calcuttaer und den beiden Punaer Ausgaben (mit Naräyana’s
und Cankaränanda's Kommentar) teils verwirrt, teils ganz unzweckmäfsig
sind. Im Telugudruck ist unsere Upanishad in zwei sein- verschiedenen Re-
censionen vorhanden, ohne den ersten Teil als Brahma - Upanishad, und mit
demselben als Parabrahma-Upanishad.