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Chändogya-Upanishad 5,11.

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seine Stelle der eigne Mund tritt (dsyam eva aTiavamyah), in welchem die
Opferspenden dargebracht werden (anders Böhtlingk). An die Stelle der
zwei Opferspenden des Agnihotram treten deren fünf, welche mit den
Worten: pränäya svcthä! vycmäya svähä! u. s. w. den fünf Verzweigungen
des Prana oder Lebensodems (präna, vyana, apäna, samäna, udäna) dar-
gebracht werden. Mit ihnen und durch sie werden die fünf Lebensorgane,
die fünf Gottheiten und die fünf Weltteile, somit der ganze Atman Vaig-
vänara gesättigt, nach folgendem Schema:

1.
präna
caksh/ur
äditya
dyaus
2.
vyana
grotram
candramas
diqas
3.
apäna
väc
agni
prithivi
4.
samäna
manas
parjanya
. vidyut
5.
udäna
väyu
äkäga.

Es ist dies genau dasselbe Schema wie in 3,13 (oben S. 107), und sogar
in einem Fehler, nämlich in der Auslassung des fünften Lebensorganes
(wahrscheinlich der tvac Haut) stimmen beide überein, was sehr merk-
würdig ist. — Von einer Vorbehaltung des Opferrestes (ucchishtam) für
die Brahmanen ist keine Rede mehr. Selbst wenn er einem Candala (dem
niedrigsten der Menschen (oben S. 144) gegeben wird, so ist er damit in
dem alle Wesen befassenden Ätman Vai^vänara geopfert. — Auch der
Vers von den hungrigen Kindern gewinnt eine vertiefte Bedeutung. Die
ganze Natur nimmt an den Schicksalen des Brahmanwissenden teil (πάσα
ή κτ,ίσις συστενάζει και συνωδίνει, Röm. 8,22), weil die ganze Natur nur sein
eignes Selbst ist.

1. Präcinagdda Aupamanyaca, Satyayajna Paulushi, Indra-
dyumna Bhdllaveya, Jana Qärkaräkshya und Budila Agvatarägvp
alle diese, von grofsem Reichtum und grofser Schriftgelehrt-
heit, kamen zusammen und forschten nach: was ist unser Selbst
(ätman) und was das Brahman?
2. Und sie kamen überein: „Da ist ja Uddälaka Arunp
ihr Ehrwürdigen, der eben jetzt den Ätman Vaipvänara (das
allverbreitete Selbst) studiert; wohlan! so lafst uns zu dem
hingehen!“ — Da gingen sie zu ihm hin.
3. Der aber kam mit sich überein: „Diese Männer von
grofsem Reichtum und grofser Schriftgelehrtheit werden mich
befragen, und ich werde ihnen vielleicht nicht auf alles ant-
worten können. Wohlan! ich will sie auf einen andern ver-
weisen.“
4. Und er sprach zu ihnen: „Da ist ja Aqvapati Kaikey cy
ihr Ehrwürdigen, der eben jetzt den Atman Vaipvänara
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