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Die TaittirTya-Upanishad
des schwarzen Yajurveda.

EINLEITUNG.

Wie der Rigveda das Handbuch des Hotar (Rufer), der Sämaveda das
des Udgätar (Sänger), so ist der Yajurveda das des Adhvaryu oder aus-
übenden Priesters, welcher bei seinen Funktionen, ebenso wie Hotar und
Udgätar, zweierlei gebraucht: 1) Mantra’s, d. h. eine Sammlung von Liedern
und Sprüchen, für den Adhvaryu bestehend in Opfersprüchen (yajus),
teils in Versen, teils in rhythmischer Prosa, 2) ein Brähmanam, d. h. eine
Anweisung zur richtigen Anwendung des Mantra - Materials nebst den
nötigen Erläuterungen desselben. Während aber für den Rigveda und
Sämaveda Mantra’s und Brähmanam zwei verschiedene, aufeinander Bezug
nehmende Werke, die Samhitä und das Brähmanam bilden, so ist dies
für den Yajurveda nur in der jüngern der beiden Formen, in welchen er
vorhanden ist, nämlich im weifsen (d. h. geordneten) Yajurveda der
Fall, der in der Schule der Väjasaneyin’s vorliegt, während hingegen der
schwarze (ungeordnete) Yajurveda (vertreten durch die Schulen der
Taittirvyaka’s, Käthalia’s und Maiträyamya’s) diese Trennung noch nicht
durchgeführt hat, sondern, wie es auch für den Adhvaryu das Natür-
lichere ist, Mantra’s und Brähmanam, Opfersprüche und Gebrauchs-
anweisung, in einem und demselben Werke, der Samhitä, vereinigt ent-
hält. So besitzen die Käthaka’s und die Maiträyaniya’s nur eine Samhitä,
kein besonderes Brähmanam neben derselben, und ebenso enthält die
Taittiriya-Samhitä in ihren sieben Büchern abwechselnd mantra-artige und
brähmana - artige Stellen, wiewohl auch hier schon eine Scheidung sich
zu bilden im Begriffe ist, indem z. B. Buch 6 unter anderm die Gebrauchs-
Id*
 
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