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Yaj urveda.

(höchste Lust), Svayambhuh-, und wenn es heifst: «Das Jahr
ist Prajäpati», 15. so ist jene Sonne das Jahr, aber jener Pu-
rusha in der Sonne1, der ist Parameshthin, ist das Brahman
(neutr.), der Atman. 16. Und die Strahlen, mit welchen die
Sonne glüht, durch die regnet Parjanya, durch Parjanya aber
wachsen die Kräuter und Bäume, aus den Kräutern und Bäu-
men entsteht die Nahrung, durch die Nahrung der Lebens-
hauch, durch die Lebenshauche die Kraft, durch die Kraft
das Tapas, durch das Tapas der Glaube, durch den Glauben
die Einsicht, durch die Einsicht die Weisheit, durch die Weis-
heit der Verstand, durch den Verstand die Kühe, durch die
Ruhe das Denken, durch das Denken macht man sich be-
wufst das Gedächtnis, durch das Gedächtnis die Erinnerung,
durch die Erinnerung die Erkenntnis, durch die Erkenntnis
den Atman.2 Darum, wenn man Nahrung spendet, so spendet
man alle diese; aus der Nahrung entstehen die Lebenshauche
der Wesen3, durch die Lebenshauche das Manas, durch das
Mauas die Erkenntnis, durch die Erkenntnis die Wonne, das
Brahman als Urquell. 17. Ja, fürwahr, dieser Purusha [als
annamaya, pranamaya, manomaya, vijnanamaya, änandamaya^
Taitt. 2] ist fünffach, aus fünf Selbsten bestehend, und durch
ihn ist dieses Weltall gewoben, Erde, Luftraum und Himmel,
die Pole und die Zwischenpole; ja, er ist diese ganze Welt,
ist das Vergang’ne und Künft’ge, ist durch Erkenntnisdrang
geformt, geboren aus der Weltordnung, in der Fülle wohnend4,
ist Glaube, wahrhaft, grofshaft, finsterniserhaben. 18. Als
solchen ihn mit Sinn und Herz erkennend, geh’ nicht, als
Wissender, mehr in den Tod ein.

1 Vgl. Anuväka 14, oben S. 253. Die weiter folgende Verherrlichung
des Brahman als des durch die Entsagung erreichten Zieles ist, wie es
scheint, aus verschiedenartigen Reminiscenzen zusammengestoppelt. Dafs
Prajäpati der Redende ist, scheint dabei ganz vergessen zu werden.
2 Dem Verfasser mochte wohl die Stufenfolge Chänd. 7 hier vorschweben.
3 Die Rückbeziehung des Folgenden auf Taitt. 2 ist unzweifelhaft.
4 Statt dieser Verse (es liegen hier überall zertrümmerte Verse zu
Grunde) hat die Atharva-Rec. den ebenfalls sehr schönen, nur hier nicht
recht passenden Gedanken: jijnasäsalctipüritam jarayishthas, „was von Er-
kenntnisdrang erfüllt, lafs welken!“
 
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