Die Konstanzer Bildschnitzer der Spätgotik und ihr Verhältnis zu Niklaus Gerhaert 57
Anhang: Die Quellenstellen
(zusammengestellt nach den einzelnen Meistern in der Reihenfolge
ihres ersten Auftretens)
Die Zeit vor Niklaus Gerhaert
1) Klaus Kemerler {1428—1479)
1428: Klaus Kemerler und sein Vater Hans von Lindau erhalten das Konstanzer Bür-
gerrecht geschenkt. (Ratsbücher 1428 bis 1431; Rott S. 65, Hecht S. 61)
1436—46: Der Vater, „maister hans von lindow“, erscheint 1436—39 in den Steuerlisten;
er wohnt mit seinem Sohn Klaus im Bezirk Rad. 1443—46 wird er gelegentlich
erwähnt. (Hecht S. 61)
1454—79: Klaus Kemerler zahlt in diesen Jahren an Martini 10 ß dn Hauszins im Großen
Spital. Sein Vater zahlt dort ebenso viel von 1454—55. (Hecht S. 61)
1468: In einem Zunftverzeichnis des Gemächtebuches wird „Claus Kemerler“ als An-
gehöriger der Zunft der Schmiede und Binder aufgeführt, zusammen mit Simon
Haider, Peter Bodler und anderen. (Gemächteb. 1441—1542, fol. 101 f.; Rott,
S. 21, Hecht S. 61)
1490: Bei einem Streit zwischen den Zünften der Kaufleute und der Schmiede über die
Zunftzugehörigkeit des Bildhauers Peter Bodler wird Klaus Kemerler viermal
erwähnt, das erste und das dritte Mal von den Kaufleuten, das zweite und das
vierte Mal von den Schmieden. (Sogenannter Spruchbrief von 1490;
Stadtarchiv Konstanz, Urkunde 1061, z. 23. August 1490, Rott S. 82 ff.)
1) Kaufleute: ... daby von inen och anzogen worden maister Claus, bild-
sch(n)ützer; demselben habe ain raut das burgrecht und die zunft by inen ge-
schenckt, und ain seckler der statt Costentz . . . geben uß der statt seckel druw
pfund und nün Schilling pfennig, desglich von maister Ulrich, bildhowers wegen
ouch beschechen sye, daby wol verstanden werd, dass die in ir zunft und sust
dehain andre gehörint; dann hetten die in ir als der schmid zunft oder in ain
ander zunft sollen kommen, inen wäre sölich gelt uß der statt seckel nit gegeben
worden.“ (Rott S. 82)M
2) Schmiede: „ . . . der Kümeler sälig sye ouch ain tischmacher und bildschnitzer
gewesen und habint im das nit gewert, habe ouch knecht gehept, dye das brucht
habint, desglich maister Hans Richtmaier . . . ; und die habint ain andern ge-
hulfen wercken.“ (Rott S. 83 f.)
3) Kaufleute: „Nun werde genempt der Kümeler sälig, zunftmaister Wohl-
gmuts schwecher, maister Hans Richtmayer, Symon Haider sälig und Hans Hai-
der, sin sun, dass dieselben ouch bildhower und tischmacher sigint gesin und
habint die werch zum thum und zu sant Stefan gemacht. Da hetten sy wol wit-
ter nach hin gefragt, dann von inen beschechen sy, wer dieselben bild gemacht
hett. Dann zu den selben ziten, so habint sy boßen gemacht, und sye dehain bild-
hower alhie gesin. Daß sy aber dehain bild geschnitten habint, das enhaben sy
nit, dann sy habint das nit kunnen.“ (Rott, S. 85)
94 Wiederholung ohne Namen: Rott, S. 85.
Anhang: Die Quellenstellen
(zusammengestellt nach den einzelnen Meistern in der Reihenfolge
ihres ersten Auftretens)
Die Zeit vor Niklaus Gerhaert
1) Klaus Kemerler {1428—1479)
1428: Klaus Kemerler und sein Vater Hans von Lindau erhalten das Konstanzer Bür-
gerrecht geschenkt. (Ratsbücher 1428 bis 1431; Rott S. 65, Hecht S. 61)
1436—46: Der Vater, „maister hans von lindow“, erscheint 1436—39 in den Steuerlisten;
er wohnt mit seinem Sohn Klaus im Bezirk Rad. 1443—46 wird er gelegentlich
erwähnt. (Hecht S. 61)
1454—79: Klaus Kemerler zahlt in diesen Jahren an Martini 10 ß dn Hauszins im Großen
Spital. Sein Vater zahlt dort ebenso viel von 1454—55. (Hecht S. 61)
1468: In einem Zunftverzeichnis des Gemächtebuches wird „Claus Kemerler“ als An-
gehöriger der Zunft der Schmiede und Binder aufgeführt, zusammen mit Simon
Haider, Peter Bodler und anderen. (Gemächteb. 1441—1542, fol. 101 f.; Rott,
S. 21, Hecht S. 61)
1490: Bei einem Streit zwischen den Zünften der Kaufleute und der Schmiede über die
Zunftzugehörigkeit des Bildhauers Peter Bodler wird Klaus Kemerler viermal
erwähnt, das erste und das dritte Mal von den Kaufleuten, das zweite und das
vierte Mal von den Schmieden. (Sogenannter Spruchbrief von 1490;
Stadtarchiv Konstanz, Urkunde 1061, z. 23. August 1490, Rott S. 82 ff.)
1) Kaufleute: ... daby von inen och anzogen worden maister Claus, bild-
sch(n)ützer; demselben habe ain raut das burgrecht und die zunft by inen ge-
schenckt, und ain seckler der statt Costentz . . . geben uß der statt seckel druw
pfund und nün Schilling pfennig, desglich von maister Ulrich, bildhowers wegen
ouch beschechen sye, daby wol verstanden werd, dass die in ir zunft und sust
dehain andre gehörint; dann hetten die in ir als der schmid zunft oder in ain
ander zunft sollen kommen, inen wäre sölich gelt uß der statt seckel nit gegeben
worden.“ (Rott S. 82)M
2) Schmiede: „ . . . der Kümeler sälig sye ouch ain tischmacher und bildschnitzer
gewesen und habint im das nit gewert, habe ouch knecht gehept, dye das brucht
habint, desglich maister Hans Richtmaier . . . ; und die habint ain andern ge-
hulfen wercken.“ (Rott S. 83 f.)
3) Kaufleute: „Nun werde genempt der Kümeler sälig, zunftmaister Wohl-
gmuts schwecher, maister Hans Richtmayer, Symon Haider sälig und Hans Hai-
der, sin sun, dass dieselben ouch bildhower und tischmacher sigint gesin und
habint die werch zum thum und zu sant Stefan gemacht. Da hetten sy wol wit-
ter nach hin gefragt, dann von inen beschechen sy, wer dieselben bild gemacht
hett. Dann zu den selben ziten, so habint sy boßen gemacht, und sye dehain bild-
hower alhie gesin. Daß sy aber dehain bild geschnitten habint, das enhaben sy
nit, dann sy habint das nit kunnen.“ (Rott, S. 85)
94 Wiederholung ohne Namen: Rott, S. 85.