Ll)8 Temsche Chrsnik.
kranken Brüder besieht er, mit dem Seegens-
vollen Gedanken, auch bey seinen Soldaten zu
veranstalten, was er Gutes und Nüzlicheö finde.
Aber Joseph ist nicht nur ein Freund der Söhne
des Krieges; auch die holden Schwestern des
Friedens verehrt er. Er besucht Abends die
Komödie, und sieht den Barbier von Sevilien,
und die falsche Zauberey vorstellen. Villeneuve,
der Vorsteher der Gesellschaft, wird zum Dank
für das gemachte Vergnügen zum Kayser ge-
rufen, und beschenkt. Und was diesen Mann
mehr als die empsangnen iw Dukaten anseuren
muß, Joseph muntert ihn aus. O Thalia ! ent-
zünde Dankopfer deinem Freunde Joseph, und
verewige mir seinen geschenkten Beyfall mit
göttlicher Kunst, ihn den aus Erden wandelnden
Gott. Wie er, so schauet Joseph aus die Elenden
herab, die Spitale und Findelhäuser besucht er,
und bringt in diese Hauser des Elendes Seegen
und Freuden. Den Uten verlaßt er Straßburg,
sehnend schauen dessen Bürger, sonst Mitbürger
mit uns, ihm nach. Wie sie uns beneiden, daß
Joseph unser und nicht ihrer ist! Ware nicht
Josephs gleichgesinnte Schwester ihre Königin:
Dieser Tag, an d"m sie ihn sahen, müßte ihnen
peinigender seyn, als jener vor bald iOO Jahren,
da sie von uns getrennt worden sind.
Von Strasburg reißte er den liten April
ab, und kam den i2ten in die ehemalige Residenz
seiner Vorfahren, der Herzogen von Lothringen,
nach Nancy : heiß wurde das Blut der Inn-
wohner, da sie diesen edlen Zweig ihrer wohl.
thatigen
kranken Brüder besieht er, mit dem Seegens-
vollen Gedanken, auch bey seinen Soldaten zu
veranstalten, was er Gutes und Nüzlicheö finde.
Aber Joseph ist nicht nur ein Freund der Söhne
des Krieges; auch die holden Schwestern des
Friedens verehrt er. Er besucht Abends die
Komödie, und sieht den Barbier von Sevilien,
und die falsche Zauberey vorstellen. Villeneuve,
der Vorsteher der Gesellschaft, wird zum Dank
für das gemachte Vergnügen zum Kayser ge-
rufen, und beschenkt. Und was diesen Mann
mehr als die empsangnen iw Dukaten anseuren
muß, Joseph muntert ihn aus. O Thalia ! ent-
zünde Dankopfer deinem Freunde Joseph, und
verewige mir seinen geschenkten Beyfall mit
göttlicher Kunst, ihn den aus Erden wandelnden
Gott. Wie er, so schauet Joseph aus die Elenden
herab, die Spitale und Findelhäuser besucht er,
und bringt in diese Hauser des Elendes Seegen
und Freuden. Den Uten verlaßt er Straßburg,
sehnend schauen dessen Bürger, sonst Mitbürger
mit uns, ihm nach. Wie sie uns beneiden, daß
Joseph unser und nicht ihrer ist! Ware nicht
Josephs gleichgesinnte Schwester ihre Königin:
Dieser Tag, an d"m sie ihn sahen, müßte ihnen
peinigender seyn, als jener vor bald iOO Jahren,
da sie von uns getrennt worden sind.
Von Strasburg reißte er den liten April
ab, und kam den i2ten in die ehemalige Residenz
seiner Vorfahren, der Herzogen von Lothringen,
nach Nancy : heiß wurde das Blut der Inn-
wohner, da sie diesen edlen Zweig ihrer wohl.
thatigen