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Deutsche Chronik — 4.1777 [VD18 9029176X]

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Drittes Vierteljahr
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https://doi.org/10.11588/diglit.48478#0617
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Leutsche Khronik.

Vierter Jahrgang.
Vier und siebenzigstes Stück.
Den i8. September, 1777.
<^> öS" «S' «O> «O» »K,
Aberglauben.
giebt noch viele Winkel in Europa, wo
Ä' der Aberglauben zur Schande unsrer Zeit
die Oberhand hat; sagt ein Brief aus
Venedig. Und diese gemeine Bemerkung be-
weißt der Schriftsteller mit folgender Geschich-
te. Zu Nareuta in Dalmatien herrschte die
Viehseuche. Das ist Hexerey, sprach der Pö»
bel; und der Herr Pfarrer — sagts auch.
Ehe er aber zu den gewöhnlichen Mitteln schritt',
fragt' er seinen benachbarten Herrn Kollegen,
wie er doch diesem teuflischen Wesen widerste-
hen soll. Sein Herr Nachbar gab ihm den
Rarh: werfen Sie alle verdächtige alte runz-
llichte Gesichter ins Wasser, die untergehen,
sind ohne Schuld, die aber oben auf dem Was-
ser schwimmen, hält der Oberzauberer, der Teu-
fel. Wer war freudiger, als der Rathfrager.
Wenn das delphische Orakel seine weisen Grie-
chen einer unprophekischen Antwort würdigte;
konnten sie nicht froher zu Hause gehen , als er.
Wie er heim kam, stellt' er seiner Gemeinde
nnt allgewaltig überzeugender Mohlredenheit
vor, daß sie mit Recht den Teufel und seine
Verschwomm für den vu^ber dep Landplage
 
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