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Dézallier d'Argenville, Antoine Joseph
Leben der berühmtesten Maler: nebst einigen Anmerkungen über ihren Character, der Anzeige ihrer vornehmsten Werke und einer Anleitung die Zeichnungen und Gemälde großer Meister zu kennen (Band 2): Von den Lombardischen, Neapolitanischen, Spanischen und Genuesischen Malern — Leipzig, 1767

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https://doi.org/10.11588/diglit.44056#0171
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Franciſcus Albani.

161

Albani gab niemand ſeine Zeichnungen, und
ſchlug ſie ſo gar dem Cavalier Marino ab, ob dieſer
gleich verſprach, den Kuͤnſtler in ſeinen Verſen zu ruͤh⸗
men. Man bekommt ſolche daher ſelten zu Geſichte
Die meiſten ſind mit der Feder gearbeitet, mit Tuſche
oder Biſter getuſcht, und zuweilen mit weiß gehoͤhet:
einige ganz mit der Feder und mit punktirten Ulmriſſen
und Koͤpfen. Jn denen mit rother oder ſchwarzer
Kreyde, bemerkt man keine leichte Hand, ſondern
ſchwere Figuren, und muͤhſam geſuchte (tâtés) Ulm-
riſſe: hingegen findet man doch das Angenehme, und wohl
geworfene Gewaͤnder darin. Seine Schraffirungen
laufen bald ſo, bald anders; und zumal bey den Wol-
ken und Vorgruͤnden oft parallel. Albani verraͤht
ſich allemal in ſeinen weiblichen und Kinderkoͤpfen,
die faſt alle einfoͤrmig ausſehen.

Jm

logna. Malvaſia erzehlt im zweyten Bande S. 282.
weitlaͤuftig und mit vielen Lobeserhebungen die be-
ſondre Achtung und Liebe, die er lebenslang fuͤr ſei-
nen Lehrmeiſter geheget. Er ſtarb bald nach ihm: und
hat wenige eigenhaͤndige Gemaͤlde hinterlaſſen. Vom
Pianori iſt wenig oder nichts bekannt. Bonini auch
Anconitano genannt, ahmte des Lehrmeiſters Ma-
nier glucklich nach, und arbeitete lange unter ihm.
Man ſieht von ſeiner Haud verſchiednes im Pallaſt
der Regierung zu Bologna; ſiehe Malvaſia am ange-
fuͤhrten Orte S. 293. Taruffi zu Bologna 1634 gebo-
ren, zeichnete ſehr geſchwinde, und malte angenehme
Landſchaften: verfertigte aber auch einige Kirchenge-
maͤlde: nach der Zuruͤckkunft aus Rom eroͤfnete er
eine eigne Schule. Er ward meuchelmoͤrdiſcher Weiſe
verwundet, und ſtarb 1696. Ueb.

. Theil.
 
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