100 Die spanische Kunst
Analyse christlicher und mohammedanischer Bauten
Spaniens des8.—9. Jahrhunderts ergeben. Das vergleichende
Studium von Kirche und Moschee, die
Einzelbeschreibungen, auf die es sich
aufbaut, geben die ersten Grundlagen.
Im allgemeinen kann man nur über
den orientalischen Ursprung gewisser
asturischer, kastilianischer und kata-
lonischer Motive im Zweifel sein.
Einige bürgerten sich vielleicht schon
seit der Römerzeit im Abendland ein,
andere wieder, die von Byzanz über-
nommen waren, wurden während der
Herrschaft der Westgoten in Spanien
eingeführt. Immer aber gibt es welche,
die weder in Rom noch in Byzanz
vor der Eroberung Spaniens durch
die Araber angewandt wurden und
die nur an iranisch-syrischen Bauten
auftreten. Diese sind bei weitem am
zahlreichsten, auffallendsten und cha-
rakteristischsten. Hierzu gehören die
Trompenkuppel, das Rippengewölbe
des Täk-i-Iwän, des Kasr Kharäneh und des Kuser Amra (Abb.
26, 30, 81), die mit Strebebogen gestützte Längstonne (Abart y)
der Paläste von Sarvistan, Mschatta und el-Okhaidher (Abb. 3, 4,
24, 32), die äußeren Strebepfeiler (S. 10, 16, 17), die Uberhalb-
kreise im Grundriß (Abb. 83 und 85) oder in Bogenform (S. 72—74),
die Vielpaßbogen (Abb. 29, 34, 36, 38) und die kreuzförmigen
Anlagen a<x', aß, der Paläste von Sarvistan, Mschatta
und des Praetoriums von Phaene (Abb. 6 und 78), die in San
Miguel de Lino (Abb. 11, 131—134), in Santa Cristina de Lena
(Abb. 12, 137 bis
140), in San Pedro
(Abb. 163) und in
San Miguel von
Tarrasa (Abb. 13,
161, 162) nachge-
bildet sind. Ferner
kann man weder
dieMinarett-Glok-
kentürme (S. 82),
die geschweiften
Konsölchen (S. 76 und 95), die Bandgesimse in Sägezahnschnitt,
noch ganze Bauten wie Saint-Genis-des-Fontaines (Ost-Pyrenäen,
Analyse christlicher und mohammedanischer Bauten
Spaniens des8.—9. Jahrhunderts ergeben. Das vergleichende
Studium von Kirche und Moschee, die
Einzelbeschreibungen, auf die es sich
aufbaut, geben die ersten Grundlagen.
Im allgemeinen kann man nur über
den orientalischen Ursprung gewisser
asturischer, kastilianischer und kata-
lonischer Motive im Zweifel sein.
Einige bürgerten sich vielleicht schon
seit der Römerzeit im Abendland ein,
andere wieder, die von Byzanz über-
nommen waren, wurden während der
Herrschaft der Westgoten in Spanien
eingeführt. Immer aber gibt es welche,
die weder in Rom noch in Byzanz
vor der Eroberung Spaniens durch
die Araber angewandt wurden und
die nur an iranisch-syrischen Bauten
auftreten. Diese sind bei weitem am
zahlreichsten, auffallendsten und cha-
rakteristischsten. Hierzu gehören die
Trompenkuppel, das Rippengewölbe
des Täk-i-Iwän, des Kasr Kharäneh und des Kuser Amra (Abb.
26, 30, 81), die mit Strebebogen gestützte Längstonne (Abart y)
der Paläste von Sarvistan, Mschatta und el-Okhaidher (Abb. 3, 4,
24, 32), die äußeren Strebepfeiler (S. 10, 16, 17), die Uberhalb-
kreise im Grundriß (Abb. 83 und 85) oder in Bogenform (S. 72—74),
die Vielpaßbogen (Abb. 29, 34, 36, 38) und die kreuzförmigen
Anlagen a<x', aß, der Paläste von Sarvistan, Mschatta
und des Praetoriums von Phaene (Abb. 6 und 78), die in San
Miguel de Lino (Abb. 11, 131—134), in Santa Cristina de Lena
(Abb. 12, 137 bis
140), in San Pedro
(Abb. 163) und in
San Miguel von
Tarrasa (Abb. 13,
161, 162) nachge-
bildet sind. Ferner
kann man weder
dieMinarett-Glok-
kentürme (S. 82),
die geschweiften
Konsölchen (S. 76 und 95), die Bandgesimse in Sägezahnschnitt,
noch ganze Bauten wie Saint-Genis-des-Fontaines (Ost-Pyrenäen,