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Dioscorides, Pedanius; Dantz, Johann [Übers.]; Jacob, Cyriacus [Bearb.]
Kreutter Buch: Des Hochberümpten Pedanij Dioscoridis Anazarbei, gründliche vnd gewisse beschreibung aller materien oder gezeugs der Artznei/ das ist/ nit alleyn der Kreutter/ sonder auch alles/ was sonst in der artznei gebreuchlich ist/ in sechs Bücheren verfast/ Jetzt erstmals auß der Griechischen vnnd Lateinischen sprachen gründlich verteutscht. Das aller nützlichste Bůch ... — Getruckt zu Franckfurt am Mayn: bei Ciriaco Jacobi zum Bart, 1546 [VD16 D 2008]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68462#0197
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. Pedanij Diofeosdie, LXXNV

E Qs&c‘m%(Briéd)ifcbdialamimba‘ügat«'„‘g‚—’vw /
Ola genent/find dreierley gefehlecht / Dasem wa r
x . gemeynlich auff den bergen / mit weiſſen blettern den
Baſilien bletern ehnlich / ſeine ſtengel ſind eckecht / mit kley

vonder seng un vnd purperfärbeblümen / vnd winde
von etlichen bei vns zu Teut ſch Steynmintze genent / Das
„anche gefchlecht ift der poleyehnlich aber gröſer vnd iſt
e bac onetlichen wolder Poley genent woiden / Darumb
) daß es eynen geruch har wie die Poley / Vnd diß geſchlecht
Ewirdt zu Latein e genent / Das dritte geſchlecht iſt
der wilden Mint ( Menthaſtro ehnlich) allein das es len-
Z gere blerter hat / vnd mit ſeinem ſtengel vnd Aften groͤſſer
it / denn die zwey vongen / aber nit alſo duͤchtig noch kref-
tig / vnd wirt von etlichen Ratzen mintz bei vns zů teutſch
genent / Aller dieſer kreuter bletter ſind fı charpff / hitzig vnd
danger am geſchmack / jpre wurtzeln aber ſind vnduchtig /
Dieſe kreuter wachſen gern / etliche auff den aͤckeren / etliche
in rauchem ſteynechtem erdtrich / erliche in feuchten. Dieſe
kreutter getruncken / oder in der geſtalt eins pflaſters über/
gelegt / heylen der ſchlangen biß / Die brů da dieſe kreuter in
geſotten ſind / getruncken / treibt den harn vn monzeit der
ſt den zerbꝛochenen huͤlfflich vnd gůt / vñ den

2

frawen / vnd i
die ſchwerlich athemen / vnnd anders nit deñ auffgericht
a themen moͤgẽ / iſt auch gut wider den krampff / wider das
. A krimmen/ wider den gebꝛech / Cholera moꝛbus genent / da-
' ri die gallen vnden vnd oben außbrechen / vnd wider das
— biben vn frieren / ſo mit den vnterlaſſenden Febern ankom-
7 men / vnd vertreibt die geelſucht / Diſe kreuter mit wein voꝛ
hin getruncken / widerſtehen dem toͤdtlichen gifft / Mit we
nig ſaltz vnd 7 gekocht oder rohe geſtoſſen vnd getruncken toͤdtne ſie
die bauch würme

en auſſetzigen ſind ſie gut geſſen / wen man darauffkaͤß milch oder


vnd vnderſtochen / ziehen die monzeit / vñ toͤdten die frucht /
Der dampff des angezůndten krauts / oder das kraut vnder-
I gelegt / vertreiben die ſchlangen. Die bletter in wein geſotten
vnd uͤbergelegt / machen die ſchwartzen narben weiß / vnd ver
E treiben das vntergeronnen blůt / odder die blutigen ſtreych-
malen / Dieſe kreutter ſindt gut vbergelegt / widder das hůfft

wet humb / denn ſie brennen die euſſerſte haut / vnnd ziehen die

l 5 eee _ 85 S ‘
A i:innerlichen feuchten wider hinauß.
e 1 e

Wcelſcher Quendel. Thy,
Caapittel lj. 2 ;
Woche gen Thyman Griechiſch vñ zů Latein

chpmus iſt gemeynlich bei allen menſchen wol be-
| kandt / iſt eyn kleyns ſtaudlechts kreutlin / mit vielen
N zweiglein vmbgeben / mit vil kleinen / zarten / ſchmalen blerlin
NJyvnd ee voller purperfarber blůmen-

Der Thymian wechſt gerne in vnfruchtbarem / ſteynechten
 
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