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Dittmann, Lorenz; Kleint, Boris [Hrsg.]
Boris Kleint — Bongers, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.31169#0037
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Tafel 59

Abb. 149
Abb. 147
Abb. 150

es bei Punkten nur die Orte sein, die sich kombinieren lassen. Zwei Orte sind nach links und rechts oder
nach oben und unten unterschieden und erhalten dadurch eine Richtungsbeziehung. So ist trotz aller Ein-
engung des Kombinationsbereiches bereits der Weg zu neuen Figuren geöffnet, zu verschiedenen Punkt-
gruppen . . .« 5I (vgl.: »Punktfiguren«, 1978) »Kombination ist ein ausschließlich formaler Vorgang«, denn
kombiniert man eine Form mit der anderen, so »entsteht etwas Neues, eine Zwillingsfigur, nicht nur eine
Wiederholung. Hier weicht das Verhalten der Form von dem der Farbe völlig ab. Form ist nicht gleich
Form, d. h. zwei Formen können deckungsgleich und doch durch ihre Lage verschieden sein. Lagever-
schiedenheit ergibt Formenverschiedenheit . . .« 52 »Hakenkombinationen«, 1977 ist dafür ein aufschlußrei-
ches Beispiel.

Es können kombiniert werden: Punkt zu Punkt, Punkt zu Linie, Linie zu Linie (vgl.: »Runen auf Dunkel-
rot«, datiert: 16. XI. 60), Linie zu Fläche, Fläche zu Fläche, Fläche zu Körper, Körper zu Körper (vgl.:
» Würfel - Kugel - Kombinationen«, 1977). Immer gilt: »Es ist, als würden aus wenigen Ausgangsstoffen im-
mer neue und andere Gegenstände geschaffen: aus Armut wird Reichtum. Die Beschränkung der Aus-
gangselemente steht in keinem Verhältnis zur Unbeschränktheit der resultierenden Endfiguren.« 53
Kleint fuhr hier fort: »Wenn die Variation sich noch mit der Kombination verbindet, so beginnt der
Strom der Gestalten zu fließen wie es die Natur in unerschöpflicher Produktion ähnlicher und äußerst
verschiedener Exemplare, von Varietäten und Mutationen unaufhörlich demonstriert.« Mit solchem um-
fassenden Naturbegriff lassen sich selbst noch die Abwandlungen von Balkenkonstruktionen, wie sie in
den »Fachwerkvariationen« von 1975 vorliegen, verbinden.

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Fachwerkvariationen 1975
 
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