Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 8.1857

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1201#0298
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
282

fehlen noch 900 Fl. Die Expedition der Allgemeinen Zeitung in Augsburg hat! Honorar von 300 Gulden, falls die Autoren geneigt fein sollten , ihre Arbeiten

sich zur Entgegennahme von Beiträgen bereit erklärt.

dem Verein als Eigenthum zu überlassen.

Vien. ■ S. Mas. der Kaiser hat,für die Nestaürationsarbeiten an unserin
herrlichen Stephansthurm einen Jahresbeitrag, von 50,000 G. ausgesetzt.

(Schl. Z.)

.UAgtWS.- Nach den zweiten Vierteljahrsbericht des Ausschusses des
Luther-Denkmal-Vereins ist bis jetzt diesem Unternehmen in 24 deutschen Bundes-
staaten die nachgesuchte kirchen-regimentliche Unterstützung zugesichert worden. In
den übrigen sieben Staaten, nämlich Preußen, Sachsen, Hannover, Mecklenburg-
Schwerin, Kurhessen, Lippe-Detmold und Schaumburg-Lippe sind bis jetzt noch
keine Anstalten getroffen, um eine allgemeine Betheiligung der protestantischen
Bevölkerung in Stadt und Land an diesem Werke dankbarer Verehrung zu
ermöglichen. Die Sunune der eingegangenen Beiträge betrug bis zum 18. Juli
21,399 G. 55 Kr. . (B. N.)

17. Juli. Gestern fand im großen Hof der Ecole de Medicine
die feierliche Enthüllung der Statue des Or. Bichat, des berühmtesten medi-
cinischen Reformators Frankreichs statt/ Die Statue ist das letzte Werk David
d^Angers. (Z. N.)''

— 27. Juli. Wie die Patrie meldet, sind bereits Stiftungen zum Ausbau
der, Basilika von St. Denis ertheilt worden. Dieselbe soll genau so. hergestellt
werden, wie sie im dreizehnten Jahrhundert war; die Thürme sollen vollendet,
der Boden des Schiffs vertieft und ein besonderes Grabgewölbe für die Herrscher
der Napoleonischeu Dynastie gebaut werden. —

AmdlNl. Für das Denkmal, welches dem Herzog von Wellington in
der St. Paulskirche errichtet werden soll, war mit der Bewilligung der Regie-
rung eine Concurrenz ausgeschrieben worden. Es sind 83 Modelle eingesandt
worden und dieselben sind seit vorgestern in Westminster-Hall öffentlich ausge-
stellt. Es befinden sich darunter einige recht abenteuerliche Erzeugniffe der
plastischen Gestaltungskraft. Die Mehrzahl der Einsender haben ein Standbild
des Herzogs geliefert mit vier, meist allegorischen Figuren am Piedestal. Diese
allegorischen Figuren stellen in einigen Fällen den Sieg, den Frieden und was
dergleichen Begriffe mehr sind, in anderen die verschiedenen Länder, in welchen
Wellington seine Siege erfocht, in noch anderen verschiedene Regimenter des
brittischen Heeres dar. Ein Künstler ist auf den genialen Einfall gerathen, das
Ideale mit dem Realen in der Weise zu verbinden, daß er neben den alther-
gebrachten Figuren der Siegesgöttin und des Kriegsgottes zwei perückeutragende
moderne Würdenträger angebracht hat, deren einer das Haus der, Lords, der
andere das Haus der Gemeinen symbolisirt. In einem anderen Modell spielt
der Herzog nur eine sehr untergeordnete Rolle, indem er bloß durch ein Me-
daillon vertreten ist, über welchem die Königin Victoria, die Hauptfigur des
Kunstwerkes, in trauernder Stellung lehnt.

— Die Dampf-Schaluppe „Gorgon" ist am 22. Juli mit einer Ladung
werthvoller griechischer und römischer Alterthünier für das British Museum in
die Themse eingelaufen. Es befinden sich darunter 2 gewaltige Stein-Statuen
vom Grabe des Königs Mausolus: ein Löwe von 120 Ctr. Schwere und ein
Pferd von ungefähr 260 Ctr. Gewicht; außer diesen: Mosaikgebilde, architekto-
nische Bruchstücke aus Halikarnassus, mehrere Kisten mit einem sehr schön'gear-
beiteten Friese, auf dem Amazonen zu Pferde dargestellt sind.

W. im Juli. Zu dem von dem hiesigen „Vereine für

Volksfleiß" ausgeschriebenen Konkurse, „Entwurf eines Gebäudes für genannten
Verein", waren 10 Arbeiten eingegangen, von welchen jedoch keine als durchaus
zweckmäßig von der Prüfungskommission erkannt worden ist. Jedoch ist dreien
ein Accesit von 300 Gulden zuerkannt worden, und drei anderen gleichfalls ein

— In der hiesigen städtischen Gemäldegalerie — Trippenhuis — wo man
seit mehreren Jahren mit Restauration der Gemälde beschäftigt, wie ich auch ab
und zu berichtete, ist man, wie ich höre, gegenwärtig mit Abfassung eines neuen
(und wie zu hoffen wissenschaftlicheren als die früheren) Catalogs beschäftigt. Im
letzten Jahre sind die Zierrahmen mit dem jedesmaligen Namen der Meister der
Bilder versehen worden, doch scheint man, dabei durchaus den vielfach irrthümli-
chen Angaben des alten Katalogs gefolgt zu sein, so daß eine Revision nach An-
fertigung des Katalogs unvermeidlich'sein wird. Waagen und andere Kunst-
historiker haben in ihren zerstreuten Schriften über manche schätzbare Werke des
Museums Winke gegeben, welche hoffentlich Beachtung finden werden; so z. B.
erklärte der genannte berühmte Kenner schon vor einer Reihe von Jahren eine
unter der Bezeichnung Mazznoli aufgeführte Madonna für ein Werk des Quintin
Messys u. s. f. — Manche andere Stücke der Sammlung, die wegen Mangel
an Rahmen oder Raum gar nicht ausgestellt waren, werden jetzt gleichfalls ihren
Platz finden und zwar dadurch, daß die dunkeln Manerräume zwischen den Fen-
stern mit schrägen Holzwänden nutzbar gemacht werden, da jetzt ohnehin von den
dort hängenden Stücken wenig oder nichts zu erkennen. — Zu den bislang nicht
aufgestellt gewesenen Stücken gehört auch ein kleines Bild des so seltenen P.
Potter, einen Stall darstellend, worin ein Bauer Stroh schneidet; so wie ein
großes und schönes reich staffirtcs Bild von Breughel, eine Ansicht der Stadt
Antwerpen, welches dem Museum von dem Hrn. Six von Hillegom geschenkt
wurde.

Vunstiierrinr.

Dev Kunstverein in Gotha

hat seine zehnte Ausstellung am 12. Juli eröffnet. Der Katalog zählt ohne die
etwa noch zu erwartenden Nachträge 485 Nummern. An historischen Bildern,
biblischen und profanen, so wie an Darstellungen des historischen Genre finden
wir verzeichnet: Diez in Meiningen: „Das Frühstück des Herzogs Alba auf dem
Schlosse zu Rudolstadt", A. v. Heckel: „Episode and dem Bauernkriege" (vgl.
Jahrg. 1856. S. 397.) E. Jacobs: „Susanne im Bade" und einen „heiligen
Paulus." I. Krusemann in Harlem: die „Tochter Herodias mit dem Kopfe
Johannis." F. Martersteig in Weimar: „Ulrich von Huttens letzte Augen-
blicke auf der Insel Ufnau imZürchersee am 26. Angriff 1523." Adolf Men-
zel: „Friedrich der Große in der Schlacht bei Hochkirch am 14. Oct. 1758."
(Vgl. Jahrg. 1856. S. 370.) M. Pietrowsky in Königsberg: „Ludwig XV.
und die Pompadour." Theodor Pixis in München: „Huß auf dem Wege
nach dem Concilium." Rosenfelder in Königsberg: „Columbus, welcher die
Abnahme der Ketten verweigert." Rüstige in Stuttgart: „David Teniers in
seiner Werkstatt." H. Schmitz in Düsseldorf: „Quintiu Messis, der Schmied
und Maler von Antwerpen." W. Sohn in Düsseldorf: „heilige Geuofeva".
A. Teichs in Braunschweig: „Macbeth und die drei Hexen.

Wir suchen gute Stahlstichplatten, Größe eirea 12" Höhe,
10 " Breite, von jeglichem Genre zu kaufen, und wird uns Einsen-
dung von Probeabdrücken nebst Preisangabe der Platten durch unfern
Commissionär Franz Wagner in Leipzig, willkommen sein.

Wien, 1. Juli 1857. Typogr.-lit.-art.-Anstalt.

(L. C. Zamarsky, C. Dittmarsch u. Co.)

Gemälde - Versteigerung.

Montag den 14. September a. c. wird zu Darmstadt, in dem Hause des Möbelhändlers Trier, Wilhelminenstraße Lira. I.
Nr. 118b., aus dem Nachlasse des verstorbenen Rentners I. Lang eine Anzahl vorzüglicher Gemälde aus der Spanischen, Italieni-
schen und Deutschen Schule öffentlich versteigert werden. " ^

Diese Gemälde, vom letzten Eigenthümer aus der Verlassenschaft eines Erzbischofs von Puebla (Mexico) käuflich erworben und
nach Europa gebracht, sind acht Tage vor der Versteigerling zur Besichtigung in dem genannten Lokale ausgestellt und Cataloge in allen
Buch- und Kunsthandlungen zu haben.

Aufträge in Darmstadt selbst übernehmen:

I. P. Diehls Buchhandlung. M. Neustadt, Hoftaxator. F. Kröh, Maler und Gemälderestaurateur.

(Dieser Nummer ist Nr. 16 des Literatur-Blattes des Deutschen Kunstblattes beigegeben.)

Verlag von Heinrich Schindler in Berlin. — Druck von Tromihsch und Sohn in Berlin.
 
Annotationen