DOI Heft:
Heft 8 (Mai)
DOI Artikel:Das Dokument deutscher Kunst
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0088
J. M. Olbrich:
Wohnhaus für Herrn Julius Gluckert in Darmstadt.
PAS „POKJJMENT PEUTSÖER KUNST".
Dem Inhalt des Programms entsprechend wurde rasch zur Verwirklichung der darin aufgestellten
Ideen geschritten. Der östliche Theil der Mathildenhöhe in der Grösse von ca. ioooo Quadratmeter
wurde von Sr. Kgl. Hoheit dem Grossherzog in fürstlicher Freigebigkeit der Kolonie zur Verfügung
gestellt. In einer Hauptachse (Süd—Nord) wurde das Haus der Kolonie als Dominante der Ver-
bauungsidee situirt. Einen grossen Platz umschliessend, gruppiren sich um diese Achse eine Reihe
fertig eingerichteter Wohnhäuser der Künstler und einiger Private. Als westlicher Haupteingang ist in
der Mittelinie der russischen Kapelle ein Hauptportal mit Kassen und Garderoben gedacht, durch welches
man den Bassinplatz betritt, der mit den Restaurants, Kaffees, Orchester und Platanenhain zur Linken,
den kleinen Pavillons, goldenen Pergola zur Rechten gleichsam als Vorplatz der eigentlichen Anlage zu
betrachten ist. Durch die Erbauung von einfach und reich ausgestatteten Häus'chen, die Anlage und
Pflege von Strassen und Gärten, Beleuchtungskörpern, Umzäunungen soll pracktisch erwiesen werden, mit
wie vielem Recht sich die Kunst aller dieser Dinge anzunehmen hat. Kein Quadratcentimeter soll Form
und Farbe erhalten, die nicht von künstlerischem Geist durchdrungen sind. Auch die Malerei und Plastik,
deren beste Leistungen durch persönliches Erbitten hier zur Aufstellung gelangen, sollen in moderner Art
dem Publikum zugänglich gemacht werden, ohne den jetzt typischen Ausstellungsnormen zu genügen.
Dazu kommt noch die Lösung der Frage der modernen Theaterdekoration, eines Festschmuckes der
Grundrisse zum ilauie Julius GLiickert in Darmstadt.
Wohnhaus für Herrn Julius Gluckert in Darmstadt.
PAS „POKJJMENT PEUTSÖER KUNST".
Dem Inhalt des Programms entsprechend wurde rasch zur Verwirklichung der darin aufgestellten
Ideen geschritten. Der östliche Theil der Mathildenhöhe in der Grösse von ca. ioooo Quadratmeter
wurde von Sr. Kgl. Hoheit dem Grossherzog in fürstlicher Freigebigkeit der Kolonie zur Verfügung
gestellt. In einer Hauptachse (Süd—Nord) wurde das Haus der Kolonie als Dominante der Ver-
bauungsidee situirt. Einen grossen Platz umschliessend, gruppiren sich um diese Achse eine Reihe
fertig eingerichteter Wohnhäuser der Künstler und einiger Private. Als westlicher Haupteingang ist in
der Mittelinie der russischen Kapelle ein Hauptportal mit Kassen und Garderoben gedacht, durch welches
man den Bassinplatz betritt, der mit den Restaurants, Kaffees, Orchester und Platanenhain zur Linken,
den kleinen Pavillons, goldenen Pergola zur Rechten gleichsam als Vorplatz der eigentlichen Anlage zu
betrachten ist. Durch die Erbauung von einfach und reich ausgestatteten Häus'chen, die Anlage und
Pflege von Strassen und Gärten, Beleuchtungskörpern, Umzäunungen soll pracktisch erwiesen werden, mit
wie vielem Recht sich die Kunst aller dieser Dinge anzunehmen hat. Kein Quadratcentimeter soll Form
und Farbe erhalten, die nicht von künstlerischem Geist durchdrungen sind. Auch die Malerei und Plastik,
deren beste Leistungen durch persönliches Erbitten hier zur Aufstellung gelangen, sollen in moderner Art
dem Publikum zugänglich gemacht werden, ohne den jetzt typischen Ausstellungsnormen zu genügen.
Dazu kommt noch die Lösung der Frage der modernen Theaterdekoration, eines Festschmuckes der
Grundrisse zum ilauie Julius GLiickert in Darmstadt.