Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 20.1907

DOI Artikel:
Willrich, Erich: I. Graphische Ausstellung des deutschen Künstlerbundes im Deutschen Buchgewerbe-Museum Leipzig
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9555#0086
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dr. Erich Willrich—Leipzig :

PROFESSOR HANS V. VOLKMANN—KARLSRUHE I. B.

Lithographie »Wolken überm Berg«

Sturm«, verraten nicht bloß den Woller,
sondern auch den Könner. Andere,
weniger überzeugende Blätter wird man
als holzschnitt - technische Skizzen und
Versuche zu betrachten haben.

Aus Stuttgart hat Leopold Graf von
Kalchreuth einige Studien und Radierungen
gesandt, Carlos Grethe feine Seestim-
mungen in Zeichnung, Aquatinta und
Lithographie, Bernhard Lankok weiche
Schabkunstblätter, Joh. Vinc. Cissarz einige
Zeichnungen, darunter ein wirkungsvolles,
auf die duftige Silhouette hin gesehenes
Aquarell einer Marine. Unter den Jünge-
ren fällt besonders Georg Lebrecht mit
farbigen Zeichnungen auf, ferner Franz
Mutzenbecher mit einigen, freilich noch
etwas zaghaften Radierungen und einer
Zeichnung »Spukgeschichten«, in der spuk-
hafter Eindruck durch rein malerische
Mittel erzielt wird, durch das gespenster-

lakenhafte Zerflattern des Lichtes in's
Dunkle.

Karlsruhe ist durch die Lithographien
von Hans von Volkmann und die kräftigen
Schwarz - Weiß - Holzschnitte von A Ibert
Haueisen (Jockgrim) und Wilhelm Laage
(Cuxhaven) vertreten. Altmeisterliche Reife
zeigen die trefflichen Bildnisradierungen
von Hans Brasch jr.

Die Gruppe Düsseldorf erhält durch
die kraftvollen Holzschnittbildnisse Deh-
mels und Hartlebens von Peter Behrens
ihre Akzente.

Leipzig, das in Max Klinger den
größten der lebenden Graphiker besitzt,
tritt auf dieser Ausstellung nicht dem-
entsprechend hervor. Die älteren Rechte
des Städtischen Museums, das den Meister
zu seinem fünfzigsten Geburtstage durch
eine große Sonderausstellung ehren
wollte, waren zu achten. Unsere Aus-

8o
 
Annotationen