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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 32.1913

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Planer, Franz: Exlibris-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7014#0464
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Exlibris-Ausstellung in Wien.

EXLIBRIS-AUSSTEL-
LUNG. Im Deutschen
Reiche hat die Verwendung
von Bucheignerzeichen in
den letzten Jahren eine
stetig wachsende Verbrei-
tung gefunden. Minder
häufig aber fand man bisher
Exlibris bei den Bücher-
freundenösterreichs. Erst
in jüngster Zeit ist es gelun-
gen, durch das Zusammen-
wirken von Künstlern und
kunstverständigen Laien die
schöne, lange Zeit völlig
vernachlässigte Sitte, seine
Bücher mit einem charakte-
ristischen Eignerzeichen zu
schmücken, wieder lebendig
werden zu lassen. Es muß
angemerkt werden, daß das
Verdienst an diesem Um-
schwung fast einzig und
allein der Österreichischen
Exlibris - Gesellschaft ge-
bührt, die seit ihrem Be-
stände eine sehr rege und
auch erfolgreiche Werbe-
tätigkeit entfaltet. Eine be-
sonders große Anzahl von
Freunden aber dürfte sie
dem Exlibris durch die um-
fangreiche Ausstellung
worben haben, die sie
läßlich ihres zehnjäh-
rigen Bestandes vor
einiger Zeit im Hause
des Österreichischen
Museums für Kunst
und Industrie in Wien
veranstaltet hat. Ob-
zwar diese Ausstellung
zu einem großen Teile
bekannte Blätter zeig-
te, war sie doch durch
ihre Vollständigkeit
und durch ihr glück-
liches Arrangement
außerordentlich se-
henswert. Ihre histo-
rische Abteilung gab
einen lückenlosen, sehr
instruktiven Überblick
über die Geschichte
des Exlibris, von den
ältesten derbekannten
Eignerzeichen aus dem

LIKRIS CAROLINE

FREIFRAU
VON DALBERG

er-
an-

COSSMANN.

G. B. STELLA. »EXLIBRIS«

■EX MVÖIC1Ö JORGE ■ MON6ALVf.TJE •

XV. Jahrhundert bis in die
neueste Zeit. Zum sach-
lichen Interesse trat hier
das persönliche hinzu, da
an Blättern berühmter Per-
sönlichkeiten gezeigt wurde,
daß die Lenker der Welt-
geschichte ebenso wie die
Großen der Wissenschaft
und der Kunst Exlibris
besaßen, die bezeichnend
für ihre Geistes- und Ge-
schmacksrichtung waren.
Manches wertvolle S tück war
in dieser Gruppe zu sehen;
doch bot auch die moderne
Abteilung Beispiele für alle
Abarten der in unseren Ta-
gen verwendeten Exlibris,
vom Porträt-Exlibris, typo-
graphischen Exlibris bis zum
sogenannten „sprechenden
Exlibris". Nur ein Drittel
des Materials, das die öster-
reichischen Sammler zur Ver-
fügung gestellt hatten,konnte
auch wirklich zurAusstellung
gelangen. Sie bewies, daß
auch in Österreich die be-
deutendsten Meister der gra-
phischen Künste das Exlibris
für ihre Betätigung nicht zu
gering finden; sie bewies
aber auch, daß ein Bucheig-
nerzeichen seinem klei-
nen Formate zumTrotz
ein wirkliches Kunst-
werk sein kann. — Die
auf diesen Seiten wie-
dergegebenen Blätter
stammen aus der
Sammlung des Wiener
Ingenieurs Franz
Anderle, die wahr-
scheinlich die größte
Exlibris-Sammlung in
Österreich sein dürfte.
Ohne Zweifel ist sie
die bestgeordnete
ihrer Art, worauf hier
verwiesen sei, weil
ihr System auch für
die Unterbringung
öffentlicher Exlibris-
Sammlungen sich sehr
gut eignen dürfte. . .

FRANZ PLANER—WIEN.

G. B. STELLA-SCHWEDEN. »EXLIBRIS* RADIERUNG.

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