Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (38.1916)

Ist eine Steigerung unserer Ausfuhr von Kunstmerken möglich?

nik und auch die Leitenden
bei der Interpretation der
gesehenen Umwelt seit 1870
überall gewesen sind. Es
braucht, selbst bei dieser
höchst summarischen Dar-
legung, nicht einmal über-
sehen zu werden, daß in der
Art, wie der französische Ein-
fluß verarbeitet wird bezw.
wurde, sich überall Eigenart
zeigt, auch nicht, daß nord-
deutsche und süddeutsche
Auffassung sich kennzeich-
net. Trotzdem kann nicht
verkannt werden, daß un-
sere Maler nicht zu Werken
gelangt sind, welche nach
Technik und Auffassung ei-
nen bezwingend „deutschen"
Charakter von solcher Ge-
schlossenheit besitzen, daß
sie Paris vor dem Auslande
entthronen konnten. Alle ro-
manischen Länder, auch die
Nordamerikas, wenden sich

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unfroh von Deutschland als
einer zweiten Größe ab, und
bevorzugen, ohne Einschrän-
kung, Paris oder London,
dies besonders im Aquarell.
Die während des Krieges in
San Francisco eröffnete Aus-
stellung hat nach Zeitungs-
berichten für Deutschlands
angewandte Kunst hohe An-
erkennung, für die freien
Künste nur ein freundliches
Urteil gebracht. In Nord-
amerika, vielleicht das ein-
zige Land, das wir uns neben
Skandinavien erobern kön-
nen, gibt überdies in allen
Geschmacks-Richtungen ein
Element den Ausschlag, das
unsere bildenden Künste in
ihrem jetzigen Stadium nicht
erobern können: die Frauen-
welt. Diese wird von der
glänzenden französischen
Technik, von der eleganten
Komposition der Kunst-

KARL MELTZER & CO.— LANGENAU BEI HAIDA. »FASBIO ÜBERGANGENE VASEN UND POKAL MIT REICHEM SCHLIFF