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A. R.-R.: Bemerkungen zu einigen neuen Arbeiten von Emmy Zweybrück
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0397
Bemerkungen zu einigen neuen Arbeiten von Emmy Zweybrück.
Eitelkeit des Strebens nach „Effekt" abgetan
hat und oft auf die Erfindung zu gunsten der
Empfindung verzichtet. Mitunter erlebt unter
ihren kunstfertigen Fingern ein altes Motiv das
Wunder der Wiederauferstehung und entzückt
den Beschauer, der sich davon heimelig ange-
mutet fühlt, obwohl oder besser gesagt, weil
es keinen antiquarischen Mummenschanz treibt,
sondern sich als das gibt, was es ist: eine or-
ganische Fortsetzung. Da wider das Festhalten
an überliefertem Guten nichts einzuwenden ist,
so lange das von der Tradition Übernommene
nicht zum trägen Beharren wird, in dem alle
frischen Triebe der schönen Lebendigkeit in
sich selbst verdumpfen und erstarren, müssen
wir uns, die wir in einer Zeit der vielhundert-
fachen „Ersatz"-Mittel leben, — die nur allzu
oft auch in der Kunst und dem Kunstgewerbe
auf den Markt gebracht werden —, damit zu-
frieden geben, wenn uns, wie von Emmy Zwey-
brück, gutes Echtes dargeboten wird, das zu
andern Zeiten und unter andern Umständen
vielleicht geringer geschätzt würde als heute.
Denn heute ist es wahrlich nicht wenig, wenn
eine Menschentat nicht unerfreulich wirkt, und
Emmy Zweybrücks anmutige kunstgewerbliche
Leistungen wirken durchwegs erfreulich, a. r.-r.
£
BÜCHER ALS FREUNDE. Bücher sind gute Ge-
sellschafter. Wer in ein Zimmer eintritt, in dem
sich Bücher befinden, den scheinen sie, noch ehe er
sie aus den Regalen nimmt, anzureden, zu begrüßen
und dem scheinen sie zu sagen, daß Etwas von ihren
Einbänden umschlossen wird, das ihm nüj$Iich sein
kann, und daß sie"nichts besseres wünschen, als es
ihm mitzuteilen. Deshalb haltet die Bücher in Ehren
und versucht, den besten Gebrauch von ihnen zu
machen...................G LADSTONE.
*
Bekannte kommen und vergehen, Freunde nicht.
Bücher, die wir zu unsern Freunden machen,
werden uns nie zum Ekel. Sie nütjen sich durch den
Gebrauch nicht ab; sie reproduzieren sich immer von
Neuem, wie das Leben; ihr Genuß ist unerschöpflich.
* FEUERBACH.
Bücher sind die großen Schäle des Menschen-
geschlechts. Das Beste, was je gedacht und er-
funden wurde, bewahren sie aus einem Jahrhundert
in das andere; sie verkünden, was einst auf Erden
lebendig war............GUSTAV FREYTAG.
entwurf und ausführung: emmy zwevbrück-prochaska wien. »taschentuch-hülle mit stickerei«
Eitelkeit des Strebens nach „Effekt" abgetan
hat und oft auf die Erfindung zu gunsten der
Empfindung verzichtet. Mitunter erlebt unter
ihren kunstfertigen Fingern ein altes Motiv das
Wunder der Wiederauferstehung und entzückt
den Beschauer, der sich davon heimelig ange-
mutet fühlt, obwohl oder besser gesagt, weil
es keinen antiquarischen Mummenschanz treibt,
sondern sich als das gibt, was es ist: eine or-
ganische Fortsetzung. Da wider das Festhalten
an überliefertem Guten nichts einzuwenden ist,
so lange das von der Tradition Übernommene
nicht zum trägen Beharren wird, in dem alle
frischen Triebe der schönen Lebendigkeit in
sich selbst verdumpfen und erstarren, müssen
wir uns, die wir in einer Zeit der vielhundert-
fachen „Ersatz"-Mittel leben, — die nur allzu
oft auch in der Kunst und dem Kunstgewerbe
auf den Markt gebracht werden —, damit zu-
frieden geben, wenn uns, wie von Emmy Zwey-
brück, gutes Echtes dargeboten wird, das zu
andern Zeiten und unter andern Umständen
vielleicht geringer geschätzt würde als heute.
Denn heute ist es wahrlich nicht wenig, wenn
eine Menschentat nicht unerfreulich wirkt, und
Emmy Zweybrücks anmutige kunstgewerbliche
Leistungen wirken durchwegs erfreulich, a. r.-r.
£
BÜCHER ALS FREUNDE. Bücher sind gute Ge-
sellschafter. Wer in ein Zimmer eintritt, in dem
sich Bücher befinden, den scheinen sie, noch ehe er
sie aus den Regalen nimmt, anzureden, zu begrüßen
und dem scheinen sie zu sagen, daß Etwas von ihren
Einbänden umschlossen wird, das ihm nüj$Iich sein
kann, und daß sie"nichts besseres wünschen, als es
ihm mitzuteilen. Deshalb haltet die Bücher in Ehren
und versucht, den besten Gebrauch von ihnen zu
machen...................G LADSTONE.
*
Bekannte kommen und vergehen, Freunde nicht.
Bücher, die wir zu unsern Freunden machen,
werden uns nie zum Ekel. Sie nütjen sich durch den
Gebrauch nicht ab; sie reproduzieren sich immer von
Neuem, wie das Leben; ihr Genuß ist unerschöpflich.
* FEUERBACH.
Bücher sind die großen Schäle des Menschen-
geschlechts. Das Beste, was je gedacht und er-
funden wurde, bewahren sie aus einem Jahrhundert
in das andere; sie verkünden, was einst auf Erden
lebendig war............GUSTAV FREYTAG.
entwurf und ausführung: emmy zwevbrück-prochaska wien. »taschentuch-hülle mit stickerei«