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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 67.1930-1931

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Schl: Max Gubler
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https://doi.org/10.11588/diglit.7202#0323
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MAX GUBLER—PARIS

GEMÄLDE »PIERROT« 1929

MAX GUBLER hatte im Frühjahre in Han-
nover und kurz darauf auch in der Galerie
Mettler in Paris mit Ausstellungen großen Erfolg.

Das ausgestellte Gesamtwerk zeigte einen
geschlossenen, sehr bestimmten und in seiner
unverkennbaren Aufrichtigkeit unmittelbar wir-
kenden Künstlercharakter.

Gubler bewährt sich vor allem als Figuren-
maler. Besonders die in den letzten Jahren ent-
standenen Bilder strahlen eine ungewöhnliche
Wärme aus. Sparsam und sublimiert ist die
Farbgebung. Das koloristische Volumen ist er-
staunlich groß. Ganz ungewöhnlich harmonisch
ist die Synthese des linearen und des male-

rischen Elements. Dazu kommt eine über-
raschende Plastik der Gestalten, die still in sich
ruhen, meist weißgekleidet sind. Die wenigen
reinen Farbflecke, die sich der sanften Tönung
der Haut, der schimmernden der Stoffe beschei-
den unterordnen, um den Reichtum dieser de-
zenten Valeurs zu steigern, sind von höchstem
malerischen Reiz.

Alles, was Sensation machen könnte, ist in
strenger Selbstbeherrschung vermieden. Umso
tiefer ist die Wirkung, die von diesen Bildern
ausgeht. Sie offenbaren in ausgesprochener, sehr
einheitlicher Handschrift einen künstlerischen
Willen auf einem deutlich erkannten Weg. scm.
 
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