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Bayer, August von [Ill.]
Denkmale der Kunst & Geschichte des Heimathlandes: Römer-Werke auf dem oberen Markte zu Baden — [Karlsruhe], 1853

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https://doi.org/10.11588/diglit.12548#0003
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Veröffentlichung des badischen Alterthums-Vereins pro 1853.

zu

Baden-Baden.

Indem wir zur diesjährigen Veröffentlichung des vaterländischen Alterthums-Vereins,
welche hiemit den verehrlichen Vereinsgenossen dargereicht wird, die Abbildung der im
Jahre 1848 zu Baden-Baden ausgegrabenen römischen Bäder wählen, können wir wohl der
Zuversicht seyn, den Wünschen der Vereinsmitgiieder entgegen zu kommen.

Denn, fürs Erste weiset der Umfang sowohl als die Fundstücke dieser Ausgrabungen
auf eine Zeit der Erbauung, auf einen Aufwand und Geschmack in der Ausführung hin,
welchen Alles nachsteht, was bisher im Vereinsgebiethe zu Tage gefördert worden. Dann
hat gerade in diesem Jahre die wissenschaftliche Thätigkeit zweier Vereinsmitglieder die
römische Vergangenheit Badens behandelt, und die Frage über den Umfang und die Grün-
dungszeit der Niederlassung auf's Neue angeregt*. —

Wie aber ohne die lebendige Auffassung in bildlicher Anschauung das Verständniss
gelehrter Erörterung schwierig ist, so bietet diese Anschauung auch das sicherste Mittel
zu einem richtigen Urtheile über jene.

Wir haben deshalb für zweckdienlich erachtet, schon bevor eine in die Einzelnheiten
eingehende Prüfung der auf dem obern Markte zu Baden entdeckten römischen Baureste
in einem Texthefte niederzulegen uns verstättet war, die bildliche Darstellung derselben —
nach unseren genauen Aufnahmen angefertigt — als Fortsetzung des im i. Hefte des II. Ban-
des der Vereinsschriften und seiner artistischen Beilage (Jahrgang 1848) Enthaltenen den
Vereinsmitgliedcrn darzureichen, indem wir zugleich glauben, durch die Reihenfolge der Ta-
feln auch dem Verständnisse das Hinlängliche zu bieten. —

I. Der Situationsplan gibt — durch Farben ausgeschieden — den Gesammtüber-
blick der Ausgrabungen vom Jahre i846 (blau) und 1848 (römisches roth, christliches
violet). Es soll dazu dienen, die altrömische Anlage neben die altchristliche — denn hie-
zu ist offenbar der Stadttheil um die Stiftskirche zu rechnen — zu stellen. Hiedurch dürfte
auch die in neuerer Zeit angeregte Frage, ob etwa letztere Kirche auf den Grundmauern
eines römischen Tempels errichtet seye, der Erledigung näher gebracht seyn. — Zugleich
ist die wahrscheinliche Bestimmung der einzelnen Räumlichkeiten angedeutet.

* „Civitas Aurelia aquensis", vom Geistlichen Rath Rappenegger als ßeylage zum Programme des Lyceums in Mann-
heim 1853, und die Anzeige der Schrift vom Geheimen Hofrath Bähr in den Heidelberger Jahrbüchern 1853.
 
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