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Dobschütz, Ernst von
Christusbilder: Untersuchungen zur christlichen Legende — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.4919#0533
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Belege zu Kapitel V.

219

um ihn von Gebrechen xu heilen, die (bis jetzt) aller menschlichen Be-
handhing 'widerstanden halten. Dieses bezeugt auch das Evangelium mit
den Worten: „Es waren auch Heiden, die xu ihm kamen". Der Er-
5 löser beauftragte hierauf den Apostel Thomas damit eine Antwort xu
schreiben. Und Anan, Abgars Bote, brachte sowohl diesen Brief als
auch noch das nach dem Leben gemalte Bild (= ζυ,γραφι'α^) des Er-
lösers, welches in der Stadt Urhag der Edessener blieb bis in die Tage
Nikephörs, des Kaisers der Griechen, der dasselbe durch den Metropoliten
io Abraham nach Konstantinopel bringen Hess. Nach der Himmelfahrt
■unsers Erlösers aber ging Thadeos, einer der Siebenxig, auf Befehl des
Apostels Thomas xu Abgar und heilte ihn. Und er glaubte (darauf)
an den lebendigen Gott, er und die ganxe Stadt der Edessener. Er starb,
nachdem er 38 Jahre König geivesen loar.
Selbständig ist nur die Notiz über die Translation, welche an die
Stelle der Notiz von der Aufbewahrung zu Edessa bis in die Gegenwart
(2(ja. 69b) tritt. Dabei ist eine Verwechslung der Translation des edesse-
nischen Bildes unter Romanos I. Lekapenos im J. 944 und der Translation
des Ziegels von Hierapolis unter Nikephoros Phokas im J. 9(33 unter-
gelaufen. Jene ist eigentlich gemeint; zu ihr passt auch der Name des
Metropoliten Abramios von Samosata, s. Beilage II ÜH 51. — Bei der offen-
baren Abhängigkeit von griechischen Quellen in dieser Notiz verdient es
besondere Beachtung, dass das Bild doch auch hier — nach der syrisch-
armenischen Auffassung s. 6. 14. 26 a. 69b — als natürlich gemalt erscheint.
Auch die Notiz, dass Thomas den Brief geschrieben habe, wiederkehrend
79. 108b. geht zwar zurück auf 26 a, weist aber zugleich hin auf die Ver-
mittlerrolle, welche Thomas in der Festpredigt (Beilage II 33 li) spielt.

74. c. 10C0. iELFRic, Grammaticus.

de Abgaro rege, angelsächsische versifieierte Übersetzung von 3 (= 9),
wobei bemerkenswert ist, dass der Text des eigenhändig von Christus
geschriebenen Briefes erst lateinisch (genau = 9), dann erst in Übersetzung
geboten wird: offenbar erschien der lateinische Text als das eigenhändige
Original. Nach codd. Cotton. Julius Ε VII fol. 136, Vitellius D 17 fol. 132,
Cantabr. cod. membr. (?), herausg. mit Übersetzung von G. Stephens,
Tvende old-engelske Digte, Kjobenkavn 1853 (Univ.-Schrift), 15—21. vgl.
zu Mfric Schoell in RE 3 I 222 ff.

75. c. 1013. Leon Grammatikos s. Beilage II(£.

76. c. 1049. Elias von Nisibis (|1049) überliefert die Darstellung der

Translation durch Täbit ibn Sinän s. 68.

77. c. 1050. Said ibn Jahjä, Fortsetzung der Annalen des Eutychios im

Exzerpt aus Arnrus (108 c) mitgeteilt von Assemani Β. Ο. II 393.

Joannes fdins Saidi filii lahiae Melehita medicus in Appendice ad an-
nales Eidychii Patrieii filii, jxdriarchae Alexandrini, haec habet:
 
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