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i Die Bauart der Mauern ist besser als bei den Häusern von
Tiryns und Mykenae. Bei diesen bestehen die Wände aus
wenig bearbeiteten Steinen mit Lehmmörtel oder aus Lehm-
ziegeln und vereinzelten Hausteinen, während in Troja nur die
Fundamente aus rauhen Steinen, die aufgehenden Wände aber
aus ziemlich gut, zuweilen sogar aus sehr gut bearbeiteten Stei-
nen hergestellt sind. Dafür fehlen den trojanischen Bauten frei-
lich die architektonisch ausgestalteten Parastaden und Holzsäulen
der Vorhallen. ..:'..•
Eine feste Orientirung der einzelnen Gebäude ist nicht vor-
handen, sie sind vielmehr nach allen Himmelsgegenden gewendet.
Die Richtung der Burgmauer scheint im allgemeinen für die
Orientirung massgebend gewesen zu sein. Bei einigen Gebäuden
lässt sich das sogar mit Sicherheit aussprechen.
Die bisher bekannten Gebäude der VI. Schicht liegen
sämmtlieh in demjenigen Theile der Burg, welcher sich ausser-
halb der Burg der II. Schicht befindet. Im Innern der II. .Burg
hat H. Schliemann bei seinen frühern Ausgrabungen, wie er
öfter ausgesprochen, gar keine Bauwerke der VI. Schicht ge-
funden, und auch wir haben jetzt in den im Innern der II. Burg
noch unangetastet aufrechtstehenden Erdklötzen, welche noch
alle Schichten enthalten, keine Bauwerke finden können, welche
mit Sicherheit der mykenischen Schicht zugetheilt werden dürf-
ten. ..Wer, ohne die Verhältnisse genau zu kennen, diese That-
sachen in Erwägung zieht, wird zunächst zu der Vermuthung
verleitet, dass die vermeintlichen Gebäude der VI. Schicht nur
einer Vorburg oder Unterstadt der II. oder verbrannten Burg
angehören. Wer aber die in die Pläne eingeschriebenen Höhen-
zahlen vergleicht und sich nach ihnen ein Bild der verschiedenen
Schichthöhen zu machen sucht, wer ferner die in den Gebäuden
gemachten Einzelfunde in Betracht zieht, uiid wer endlich auf
dem Plane bemerkt, dass die beiden Bauten VI C und VIZ)
nicht nur über die Burgmauer der II. Schicht hinübergreifen,
i Die Bauart der Mauern ist besser als bei den Häusern von
Tiryns und Mykenae. Bei diesen bestehen die Wände aus
wenig bearbeiteten Steinen mit Lehmmörtel oder aus Lehm-
ziegeln und vereinzelten Hausteinen, während in Troja nur die
Fundamente aus rauhen Steinen, die aufgehenden Wände aber
aus ziemlich gut, zuweilen sogar aus sehr gut bearbeiteten Stei-
nen hergestellt sind. Dafür fehlen den trojanischen Bauten frei-
lich die architektonisch ausgestalteten Parastaden und Holzsäulen
der Vorhallen. ..:'..•
Eine feste Orientirung der einzelnen Gebäude ist nicht vor-
handen, sie sind vielmehr nach allen Himmelsgegenden gewendet.
Die Richtung der Burgmauer scheint im allgemeinen für die
Orientirung massgebend gewesen zu sein. Bei einigen Gebäuden
lässt sich das sogar mit Sicherheit aussprechen.
Die bisher bekannten Gebäude der VI. Schicht liegen
sämmtlieh in demjenigen Theile der Burg, welcher sich ausser-
halb der Burg der II. Schicht befindet. Im Innern der II. .Burg
hat H. Schliemann bei seinen frühern Ausgrabungen, wie er
öfter ausgesprochen, gar keine Bauwerke der VI. Schicht ge-
funden, und auch wir haben jetzt in den im Innern der II. Burg
noch unangetastet aufrechtstehenden Erdklötzen, welche noch
alle Schichten enthalten, keine Bauwerke finden können, welche
mit Sicherheit der mykenischen Schicht zugetheilt werden dürf-
ten. ..Wer, ohne die Verhältnisse genau zu kennen, diese That-
sachen in Erwägung zieht, wird zunächst zu der Vermuthung
verleitet, dass die vermeintlichen Gebäude der VI. Schicht nur
einer Vorburg oder Unterstadt der II. oder verbrannten Burg
angehören. Wer aber die in die Pläne eingeschriebenen Höhen-
zahlen vergleicht und sich nach ihnen ein Bild der verschiedenen
Schichthöhen zu machen sucht, wer ferner die in den Gebäuden
gemachten Einzelfunde in Betracht zieht, uiid wer endlich auf
dem Plane bemerkt, dass die beiden Bauten VI C und VIZ)
nicht nur über die Burgmauer der II. Schicht hinübergreifen,