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DIE WAHRE INSEL JTHAKA

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ken hiergegen dadurch aus, daß sie die noch westlicher (für
uns nördlicher) liegende Insel Leukas aus der Reihe der vier
homerischen Inseln ausschlossen, obwohl ihnen nun eine der
vier Inseln fehlte, und obwohl ihr Jthaka nun nicht „dicht
an der Küste“ lag.
Steht die Gleichsetzung von Leukas mit dem homerischen
Jthaka einmal fest, so kann über die Verteilung der anderen
homerischen Namen auf die drei übrigen Inseln kein Zweifel
bestehen. Das homerische Inselpaar Δουλίχιόν τε Σάμη τε
müssen wir in den beiden nebeneinander liegenden heutigen
Inseln Kephallenia und Jthaka erkennen, und zwar das große
und weizenreiche Dulichion in Kephallenia und das kleinere
felsige Same im heutigen Jthaka. Die homerische Insel Ζά-
κυνθος hat allein ihren alten homerischen Namen vom
II. Jahrtausend v. Ghr. bis heute behalten.
Die Frage des Lesers: Wie war denn eine solche Verschie-
bung der Namen möglich? ist leicht zu beantworten. Durch
die dorische Wanderung, die nach der Überlieferung mehre-
ren Landschaften Griechenlands neue Namen verschafft hat,
sind erstens die Kephallenen, die nach Homer damals noch
gegenüber von Jthaka auf dem Festlande wohnten, aus ihrem
Lande vertrieben worden und haben der Insel Dulichion, auf
die sie flohen, ihren heutigen Namen gebracht. Zweitens sind
in ähnlicher Weise auch die Bewohner der Insel Leukas-
Jthaka von den Dorern, die mit der Fähre zu dieser Insel ge-
langen konnten, vertrieben worden und zu der auf hoher See
liegenden Insel Same geflohen, wo sie ihre neue Stadt Jthaka
gründeten und damit der ganzen Insel ihren Namen gegeben
haben. Eine Bestätigung hierfür bietet uns der Umstand, daß
die Insel Leukas und die neben ihr liegende Halbinsel des
Festlandes in klassischer Zeit von Dorern, die drei anderen
Inseln aber von Achäern bewohnt waren. Schließlich haben
I, H
 
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