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BEIGABE IV

DAS HOMERISCHE HAUS
In beiden Epen, besonders aber in der Odyssee, spielt das
Wohnhaus eine große Rolle. In der Jlias hören wir z. B. von
den Häusern des Priamos und seiner Kinder in Troja und von
den Zelten der Achäer im Schiffslager. In der Odyssee wer-
den alle möglichen Arten von Wohnhäusern erwähnt und
zum Teil auch genauer geschildert; wir hören von der Wohn-
höhle der Kyklopen und von der Grotte der Kalypso, ferner
vom einfachen Hause des Eumaios und von den Königs-
häusern in Jthaka und Pylos und schließlich von den reich
ausgestatteten Palästen in Sparta und Scheria. Um nicht an
den vielen Stellen unseres Gedichtes, wo diese Häuser er-
wähnt werden, erklärende Zusätze machen zu müssen, soll
hier eine Darstellung des homerischen Hauses und nament-
lich des Königshauses von Jthaka im ganzen gegeben werden.
Wir hätten uns damit begnügen können, einen der vielen
Pläne des homerischen Hauses abzudrucken und zu be-
sprechen, die von zahlreichen Archäologen und Philologen
entworfen und veröffentlicht sind. Es schien mir aber besser,
das homerische Haus hier in einem besonderen Abschnitt zu
behandeln und seinen Plan, wie ich ihn mir denke, mitzutei- -
len und zu begründen, weil er von den bisher veröffentlich-
ten Plänen etwas abweicht. In den Erörterungen über das
homerische Haus ist meines Erachtens ein wichtiger Punkt
bisher viel zu wenig beachtet worden, nämlich die große Ver-
schiedenheit der Königshäuser, die uns Homer schildert. Es
handelt sich in erster Linie um zwei verschiedene Arten, die
sich nicht nur in ihrer Ausstattung und ihrem Grundriß unter-
scheiden, sondern zwei ganz verschiedene Kulturen darstel-
len, nämlich einerseits die einfache, aus dem Norden mitge-
 
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