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ZWEI ARTEN DER KÖNIGSHÄUSER 271
brachte Kultur der Achäer und andrerseits die orientalisch-
mykenische Kultur, die von den Phönikiern ins Mittelmeer
und nach Griechenland gebracht und von einigen achäischen
Herren, aber nicht von allen, angenommen worden war.
A. Zwei verschiedene Arten homerischer
Königshäuser.
Alle Gelehrten, die bisher über das homerische Haus ge-
schrieben haben, — und zu ihnen gehöre auch ich selbst
(Athenische Mitteilungen 1905, 278) —, haben aus den ver-
schiedenen Angaben Homers über die Paläste des Menelaos,
des Odysseus und des Alkinoos einen typischen Plan des
homerischen Hauses wiederherzustellen versucht. Manche
solcher Pläne sind in Büchern und Zeitschriften veröffent-
licht worden. Alle diese Forscher haben aber nicht beachtet,
daß Homer, abgesehen von einfacheren Häusern (wie der
Hütte des Eumaios oder dem Zelte des Achill), und abgesehen
von dem Königspalast in Troja, der besondere Eigentümlich-
keiten aufweist, zwei verschiedene Arten der achäischen Kö-
nigshäuser beschreibt, deren Unterschiede sorgfältig beachtet
zu werden verdienen.
Die beiden Arten treten uns besonders klar entgegen, wenn
wir die Worte des Dichters beachten, die er dem Telemach
und dem Menelaos in den Mund legt, als jener mit seinem
Freunde Peisistratos ins Königshaus von Sparta kommt (Od.
4, 15 und namentlich 43—90). Einen so prächtigen Palast wie
diesen hatte Telemach noch nicht gesehen, weder in seiner
Heimat, noch auch in Pylos. Er bewundert den Glanz des
Goldes, des Silbers, des Elfenbeins, des Bernsteins und der
anderen kostbaren Stoffe, mit denen der Bau so reichlich aus-
gestattet war, daß er „wie die Sonne und der Mond glänzte“,
 
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