ODALISKE MIT DER SKLAVIN.
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hängern der ColoriRen. Halb aulgerichtet, auf ihrem in Kiffen begrabenen
Ellbogen geRützt, lagert die fchlanke nachte Geftalt und kehrt dem Befchauer die
üppige Wellenlinie ihres Rückens zu. Sie iR nervig und fein gebaut, fchmal in
den Schultern aber von
voller Weite der Hüften,
von nachläfAger Eleganz in
den langen Gliedern, awie
BlüthenRengel, die im
Wafferlauf treibena, in den
Füfsen, aderen zarte Sohle
nur auf Smyrnateppichen
und MarmorRiefen gewan-
delt, mit Zehen, die, von
unten gefehen, Reh leife
krümmen, wie Knospen
der Camelie«. Der andere
Arm iR am Leibe hinge-
funken mit einem Feder-
fächer in der Hand und
läfst einen jungfräulichen
Bufen von edelRer Run-
dung fehen. Ucber die Ach-
fel blickt der Kopf mit
weichem Kafchmirturban
und breiter Flechte über
dem glatten Haar, voll
träumerifcher Müdigkeit.
Es iR eine Sklavenfchön-
heit, die mit Gleichgültig-
keit die Schätze ausbreitet,
die nicht mehr ihr eigen
find.
Nach einer zweiten Ba-
denden von 1826 und einer
dritten von 1828 fchildert
die oOdaliske mit derSkla-
vin« von 1839 einen minder
harmlofenMomentausdcm
Leben des orientalifehen
Frauengemachs. Theo-
phil Gautier hat das Ge-
mälde mciRerhaft befchrieben: Ein blondes junges Weib, überwältigt von der
entnervenden Atmofphärc des Serails, wälzt Reh auf dem Mofaikboden ihres
Gemachs. Mit den Armen über dem Kopf zurückgelehnt, ruht Re an einem
Kiffen, über dem die Fluth der fchimmernden Haare hcrabdiefst. Halb ent-
Die Quelle.
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hängern der ColoriRen. Halb aulgerichtet, auf ihrem in Kiffen begrabenen
Ellbogen geRützt, lagert die fchlanke nachte Geftalt und kehrt dem Befchauer die
üppige Wellenlinie ihres Rückens zu. Sie iR nervig und fein gebaut, fchmal in
den Schultern aber von
voller Weite der Hüften,
von nachläfAger Eleganz in
den langen Gliedern, awie
BlüthenRengel, die im
Wafferlauf treibena, in den
Füfsen, aderen zarte Sohle
nur auf Smyrnateppichen
und MarmorRiefen gewan-
delt, mit Zehen, die, von
unten gefehen, Reh leife
krümmen, wie Knospen
der Camelie«. Der andere
Arm iR am Leibe hinge-
funken mit einem Feder-
fächer in der Hand und
läfst einen jungfräulichen
Bufen von edelRer Run-
dung fehen. Ucber die Ach-
fel blickt der Kopf mit
weichem Kafchmirturban
und breiter Flechte über
dem glatten Haar, voll
träumerifcher Müdigkeit.
Es iR eine Sklavenfchön-
heit, die mit Gleichgültig-
keit die Schätze ausbreitet,
die nicht mehr ihr eigen
find.
Nach einer zweiten Ba-
denden von 1826 und einer
dritten von 1828 fchildert
die oOdaliske mit derSkla-
vin« von 1839 einen minder
harmlofenMomentausdcm
Leben des orientalifehen
Frauengemachs. Theo-
phil Gautier hat das Ge-
mälde mciRerhaft befchrieben: Ein blondes junges Weib, überwältigt von der
entnervenden Atmofphärc des Serails, wälzt Reh auf dem Mofaikboden ihres
Gemachs. Mit den Armen über dem Kopf zurückgelehnt, ruht Re an einem
Kiffen, über dem die Fluth der fchimmernden Haare hcrabdiefst. Halb ent-
Die Quelle.