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Nitz, Michael; Balsam, Simone; Bonin, Sonja; Bethke, Gerd S.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Lehmann, Falko [Bearb.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Main-Taunus-Kreis — Stuttgart: Theiss, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.60747#0704
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Glossar

Glossar
Abfasung, abgefast: siehe Fase.
Andreaskreuz: Im Fachwerkbau Über-
kreuzung zweier Hölzer in X-Form zur
Gefachversteifung oder als Schmuck-
motiv eines Gefaches.
Apsis: Halbrunder oder polygonaler
Chorabschluß.
Arkade: Bogenstellung, von Säulen oder
Pfeilern getragen.
Attika: Niedriger Aufbau über dem
Hauptgesims eines Gebäudes.
Balustrade: Von untersetzten Stützen
(Balustern) getragene Brüstung oder
Geländer.
Basilika: Drei- oder fünfschiffige Kirche
mit erhöhtem, belichtetem Mittelschiff.
Basis: Ausladender Säulen- oder Pfeiler-
fuß.
Belvedere: Aussichtsterrasse oder -türm-
chen auf dem Dach von Wohnhäusern
und Bezeichnung für architektonisch
gestalteten Aussichtspunkt in Parkan-
lagen.
Bergfried: Im Burgenbau runder oder
polygonaler, hoher Turm, der als Beob-
achtungsstand und vor allem als letzter
Zufluchtsort diente.
Chor: Im Kirchenbau der Geistlichkeit
vorbehaltener Raumabschnitt, zumeist
im Osten erhöht als eigene Raumform
angelegt und von einer Apsis abgeschlos-
sen.
Dachreiter: Kleiner Turmaufbau über
dem Dachfirst.
Dienst: In der gotischen Baukunst lan-
ges, schmales (Halb-)Säulchen, das
Gurte oder Rippen des Kreuzgewölbes
oder die Profile der Arkadenbögen auf-
nimmt.
Drempel: siehe Kniestock.
Eckrisalit: siehe Risalit.
Empore: Galerie- oder altanähnliches
Bauelement im Innenraum.
Epitaph: Gedenkmai in einer Kirche
zur Erinnerung an eine/n Verstorbene/n
mit inschriftlicher Widmung und/oder
figürlicher Darstellung.
Erker: Geschlossener Vorbau an der Fas-
sade oder an der Ecke eines Gebäudes,
in den Obergeschossen auskragend.
Fase: Abschrägung, zumeist im Fach-
werkbau oder an Gewänden.
Feston: Dekorationsmotiv in Form eines
durchhängenden Gebindes aus Blumen,
Laub, etc. In Holz, Stuck etc. ausgeführt
oder aufgemalt.
Fiale: schlanke, spitze Pyramide, z.B. als
Bekrönung von Strebepfeilern, meist mit
Maßwerk besetzt. Charakteristisch für
die gotische und neugotische Baukunst.
Fries: Waagerecht verlaufender, orna-
mentierter Streifen am oberen Rand
einer Wandfläche oder als Teil eines
Gebälks. Im Fachwerkbau die Folge
von Zierformen an Schwelle und Füll-
hölzern.
Gaube (Gaupe): Stehendes Dachfenster.

Gefach: Im Fachwerkbau der von dem
konstruktivem Holzgerüst gebildete
Zwischenraum, der mit einem Lehm-
flechtwerk , Ziegeln oder Bruchsteinen
ausgefüllt ist.
Genast: siehe Nase.
Gesims: Architekturglied zur horizonta-
len Unterteilung einer Fassade.
Gewände: Einfassung einer Tür oder
eines Fensters, meist aus Werkstein.
Hallenkirche: Mehrschiffige Kirche, bei
der die einzelnen Schiffe die gleiche
Deckenhöhe besitzen.
Helm: Spitze Dachform über quadrati-
schem oder polygonalem Grundriß.
Kämpfer: Vorspringende Deckplatte
einer Stütze, die als Auflager von Bogen
oder Gewölbe dient. Auch Querholz von
Tür oder Fenster.
Kanneluren, Kannelierung: Gliederung
eines Säulen- oder Pilasterschaftes mit
eingetieften senkrechten Rillen.
Kapitell: Kopfstück einer Stütze, zumeist
verziert.
Kartusche: Gerahmtes Zierschild zur
Aufnahme von Inschriften, Wappen, etc.
Kniestock: Dachgeschoß, bei dem die
Dachschräge etwa in Kniehöhe ansetzt.
Auch Drempel genannt.
Konsole: Vorkragendes Tragelement, das
als Auflager für einen Balkon, einen
Bogen oder ein Gesims dient.
Kreuzgratgewölbe: Gewölbe aus vier
Kappen, die mit Graten aneinander-
stoßen.
Kreuzrippengewölbe: Kreuzgewölbe mit
unterlegten Rippen.
Kriippelwalm: Dachform, bei der nur der
obere Teil des Giebels abgewalmt ist.
Laibung: Durch Einschnitt einer Tür
oder eines Fensters entstehende Schnitt-
fläche in der Stärke der Mauer.
Langhaus: Teil einer Kirche zwischen
Fassade und Querhaus bzw. Chor.
Lisene: Wandvorlage ohne Basis und
Kapitell.
Lukarne: Dacherker bzw. Zwerchhaus,
meist mit reicher Fensterrahmung und
Giebelkontur.
Mannfigur: Im Fachwerkbau Verstre-
bungsfigur an einer Ecke oder einem
Bundpfosten mit symmetrisch anliegen-
den langen Fußstreben und kurzen Kopf-
streben.
Mansarddach: Dachform, die an den
Traufseiten geknickt ist und eine steilere
Neigung im unteren Teil aufweist.
Maßwerk: Geometrische Schmuckform
der Gotik zur Unterteilung des Fensters,
auch als Füllung von Brüstungen u.a.
Nase: Vorspringende Spitze der Paßform
(Kreisbogen) des gotischen Maßwerks.
Im Fachwerkbau oft als Dekorations-
form an Streben.
Oculus: Kleines Rundfenster.
Pfette: Bei der Dachkonstruktion paral-
lel zum First verlaufende Hölzer.

Pilaster: Pfeilerförmige Wandvorlage mit
Basis und Kapitell.
Polygonal: Vieleckig.
Postament: Unterbau, Sockel einer
Stütze oder Statue.
Pultdach: Nur nach, einer Seite flach
geneigtes Dach.
Rähm: Im Fachwerkbau waagrechtes,
oberes Abschlußholz einer Wand, das
über den Pfosten bzw. Ständern liegt.
Retabel: Altaraufsatz.
Riegel: Beim Fachwerkbau zwischen den
Ständern befindliches waagerechtes
Holz, das je nach Lage in Brust-, Sturz-
oder Kopfriegel unterschieden wird.
Risalit: In voller Höhe des Gebäudes
vorspringender Bauteil. Nach seiner
Lage ist zwischen Mittel-, Seiten- und
Eckrisalit zu unterscheiden.
Rustika, Rustikaquader: Mauerwerk,
dessen Stirnseiten absichtlich rauh
geblieben oder kunstvoll „roh“ bearbei-
tet sind.
Satteldach: Giebeldach, bei dem zwei
geneigte Flächen gegen einen gemeinsa-
men First stoßen.
Schiff (Mittel-, Seiten-, Querschiff):
Innenraum längsgerichteter Kirchenbau-
ten.
Schlußstein: Im Scheitelpunkt eines
Bogens oder Gewölbes sitzender, meist
verzierter Stein.
Schwelle: Waagerechtes Grundholz einer
Fachwerkwand, auf dem die senkrechten
Pfosten stehen.
Ständer: Senkrechtes, auf der Schwelle,
dem Boden oder der Sockelmauer anset-
zendes Holz mit tragender Funktion
innerhalb der Fachwerkkonstruktion.
Strebe: Im Fachwerkbau schräggestell-
tes, das Wandgerüst aussteifendes Holz.
Strebepfeiler: Der Wand außen vorgeleg-
ter Pfeiler zum Abfangen des Gewölbe-
schubes, charakteristisch für die gotische
und neugotische Architektur.
Tympanon: Giebelfeld sowie Bogenfeld
über dem Türsturz.
Vierung: Raumteil einer Kirche, in de
sich Mittel- und Querschiff durchdrin-
gen.
Volute: Spiral- oder schneckenförmiges
Ziermotiv, meist an Konsolen, Giebeln
oder Kapitellen.
Voute: Hohlkehle, konkav gerundeter
Übergang zwischen Wand und Decke.
Walmdach: Allseitig abgeschrägtes Dach
ohne Giebelausbildung.
Zeltdach: Pyramidendach, über quadrati-
schem oder vieleckigem Grundriß er-
richtetes, allseitig abgewalmtes Dach.
Zwerchhaus: Traufseitiger, meist über-
giebelter Dachausbau.
Zwinger: Bereich zwischen Vor- und
Hauptmauer einer Burg oder Stadtbefe-
stigung.

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