Hildesheim, Kalenberger Graben 13 und 14
Hildesheim, Kalenberger Graben 14, Detail
Noch Jugendstilelementen verhaftet ist das
zweigeschossige Gebäude Kalenberger Gra-
ben 16 aus dem Jahre 1906 mit seiner zur
Straße gewandten Fassade, die von dem mit
geschweiftem Giebel geschmückten Zwerch-
haus und dem kleineren zweigeschossigen
Erker bestimmt wird. Die Bauausführung weicht
allerdings erheblich vom Entwurf des Maurer-
meisters Karl Murke von 1905 ab.
Nach 1906 bricht diese Entwicklung ab, man
wendet sich vermehrt einer moderneren zeit-
genössischen Architektur zu. Diese Tendenz
spiegelt sich in den zwei- und dreigeschossigen
Massivbauten mit Mansard- und Walmdach
Kalenberger Graben 3, 28, 29, 30 wider, die
von 1909 bisl 912 und überwiegend von dem
häufig am Kalenberger Graben tätigen Archi-
tekten Anton Algermissen errichtet wurden.
Wird in Nr. 29 noch florale Ornamentik sparsam
verwandt, so ist in den flankierenden Gebäuden
Kalenberger Graben Nr. 28 und 30 auf Orna-
mentik verzichtet. Gegliedert werden die Bau-
körper durch die zum Teil abgewinkelten Wand-
flächen. Die Betonung der Mittelachse zur
Straßenseite wird in ihrer Wirkung unterstützt
durch Balkone oder durch einen von Säulen
getragenen Altan.
Einer jüngeren Bauperiode gehört das Ge-
bäude Kalenberger Graben 13 an. Mit dem
dreigeschossigen, polygonalen Vorbau unter
einem Flachdach an der Südseite, dem halb-
kreisförmigen Vorbau der Nordostseite mit
charakteristischem fächerartigem Glasdach ist
er ein typischer Vertreter des modernen Woh-
nungsbaues der 30er Jahre des 20. Jh. Dieser
Eindruck wird durch die das Gebäude struktu-
rierenden Fensterachsen - verwandt werden
Fenster mit liegender Sprossenteilung - unter-
stützt.
In der Venedig ist häufig eine spekulative Vor-
gehensweise der Architekten oder der für den
Entwurf zuständigen Maurermeister zu ver-
zeichnen, die als Unternehmer die Errichtung
Hildesheim, Kalenberger Graben 16
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