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Zimmermann, Petra Sophia [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0102
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regelmäßig breite Gefache, die mit Ziegeln
gefüllt und weiß geschlämmt sind, sowie
hohe, spitzbogenförmige Sprossenfenster
gegliedert. Im Inneren ist der Saalraum durch
die Holzstützen der umlaufenden Empore in
drei Schiffe eingeteilt. Das breite Mittelschiff
ist tonnengewölbt, die schmalen Seiten-
schiffe sind flachgedeckt. Von der Ausstat-
tung ist insbesondere der Altar mit der Kanzel
aus dem 17. Jh. und das Taufbecken aus
Sandstein von 1608 bemerkenswert. Im
Kirchgarten stehen zwei Grabsteine von 1682
und 1806, die im Sandsteinrelief figürliche
Darstellungen bzw. ornamentalen Schmuck
und Inschriften zeigen. Auf dem nördlich an-
grenzenden Grundstück liegt das Pfarrhaus
(Salinenplatz 10), ein um 1780 errichteter
Fachwerkbau mit Ziegelausfachung. Auf ei-
nem Eckgrundstück am Salinenplatz ist ein
Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
aufgestellt, die auf Tafeln namentlich genannt
sind.
Der Venusbach, ein kleiner Nebenfluß des
Mühlenbachs, wurde 1804/05 durch einen
Damm am westlichen Ufer befestigt. Bereits
1590warein Sielgraben angelegt worden, um
zu verhindern, daß der Bach bei Hochwasser
den Ort überschwemmte und die Salzquelle
verwässerte. Am Damm 1 steht ein Zweistän-
derhaus von 1754. Am Wirtschaftsgiebel be-
findet sich eineoffene Unterfahrt, diezum Ab-
stellen der vorbereiteten Salzwagen gedient
haben soll. Das Auftreten dieser außerge-
wöhnlichen Giebelform ist nur mit der spe-
ziellen Zweckbestimmung zu erklären. Nach-
träglich ist die linke Kübbung in der Vorder-
flucht geschlossen worden. Das Hofgrund-
stück wird westlich vom Mühlenbach be-
grenzt. Auf dem Hof jenseits des Baches be-
findet sich ein Vierständerhaus von 1822, das
mit einer Traufseite zur Salzstraße (Nr. 4)
orientiert ist. Der Treppenspeicher datiert von
1894. Auf der Hofstelle gegenüber liegt ein
bündig verbrettertes Wirtschaftsgebäude mit
einer Längsdurchfahrt giebelständig an der
Salzstraße (Nr. 3). Es ist ein Beispiel für den
Typ des Mehrzweckbaus, der im 19. Jh. auf-
kam und auf dem Hof mehrere kleine Spei-
cher ersetzte. Im hinteren Bereich des Hofes
befindetsich ein um 1850 errichteter Altentei-
ler. Das Fachwerkhaus ist deckelverschalt
und besitzt über dem Tor am Wirtschaftsgie-
bel ein weit vorkragendes Dach. An der Sei-
tenstraße „Butterberg" (Nr. 7) steht ein klei-
nes giebelständiges Wohnwirtschaftsge-
bäude, das seit 1854 fast unverändert erhal-
ten ist. Am Salinenbach (Nr. 1) liegt das
größte Gehöft von Sülze, das wahrscheinlich
schon vor der Einrichtung der Saline als Ein-
zelhof existierte. Neben dem Wohnwirt-
schaftsgebäude von 1848 verdient der Trep-
penspeicher Beachtung. Der aus einer
Raumeinheit bestehende Bau von 1723 ist in
Hochrähmzimmerung mit durchgezapften
Ankerbalken konstruiert. Am Giebel kragt das
Dach über der Treppenanlage vor; an der
Langseite istderTürsturzals Eselsrücken ge-
staltet. Auf dem Hof, Buhrnstraße 1, steht ein
größerer Treppenspeicher von 1839, dessen
Ankerbalken zum Schutz vor der Witterung
eingezapft sind.

Sülze, Kirche St. Fabian und Sebastian, Grundriß, 1:250, Institut für Denkmalpflege



Sülze, Salzstraße 3, Hofanlage


Sülze, Am Damm 1, Wohnwirtschaftsgebäude, 1754


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