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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0215
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Anbauern, der als Landarbeiter meist auf ei-
nen Nebenerwerb angewiesen war, hat sich
an der Neuwinsener Straße (Nr. 15) erhalten.
So besteht der eingeschossige traufständige
Rohziegelbau von 1890 aus Wohnung und
Laden.

WINSEN - BANNETZE

Bannetze, 1337 erstmals urkundlich genannt,
liegt 21 km westlich von Celle. Die Bremer
Straße (Landesstraße 180) durchzieht den
Ort in Ost-West-Richtung. Die weitläufigen
Hofstellen sind zu der breiten Durchgangs-
straße orientiert und überwiegend mit Stake-
tenzäunen eingegrenzt. Auf den Höfen ste-
hen alte Eichen, die die Bremer Straße zum
Teil alleeartig säumen. Die nördlich der Bre-
mer Straße gelegenen Höfe erstrecken sich
bis zum Alten Postweg. Daran schließen sich
vor einem ausgedehnten Waldgebiet vorwie-
gend neuere Wohnhäuser an. Die Hofstellen
südlich der Bremer Straße gehen zunächst in
landwirtschaftliche Nutzflächen, dann zur Al-
ler hin in Wiesen über.

Die meisten Wohnwirtschaftsgebäude aus
dem 19. Jh. sind in unserem Jahrhundert er-
neuert und umgebaut worden. Auf den Hof-
stellen haben sich jedoch viele Nebenge-
bäude unverändert erhalten. Der verbohlte
Speichervon 1714 (Bremer Straße 27) ist das
älteste Nebengebäude des Ortes. Er ist in
Hochrähmzimmerung mit durchgezapften
Ankerbalken konstruiert. Die Giebelfelder
kragen über Balkenköpfen, die von Zierknag-
gen gestützt sind, und gerundeten Füllstäben
vor. Demgegenüber sind bei dem Speicher
aus der 2. Hälfte des 18. Jh. (Nr. 31) die An-
kerbalken wegen der geringeren Witterungs-
anfälligkeit eingezapft worden. Aus derselben
Zeit stammt auf diesem Hof der Schafstall, der
giebelständig mit der Bremer Straße fluchtet
und ihr Bild prägt. Erzeugtebensowie der Im-
kerspeicher, ein Dreiständerbau aus der 2.
Hälfte des 19. Jh. (Nr. 29), von den speziellen
landwirtschaftlichen Tätigkeiten in diesem
Gebiet. Am nordwestlichen Ortsrand sind auf
der großen Hofstelle (Nr. 24) der zweistök-
kige Speicher und der Schafstall, ein verbohl-
ter Dreiständerbau, bemerkenswert. Auf die
1. Hälfte des 19. Jh. geht ebenfalls der Drei-

ständerbau einer Scheune auf der kleinen
Hofanlage (Nr. 28) zurück. Auf dem Hof nörd-
lich des Ortskerns (Flübelandsweg 11) ver-
dienen die Scheune mitdrei Speicherräumen
und der Schweinestall von 1860 Beachtung,
außerdem das Backhaus, ein Ziegelbau mit
angeschlossenen Ofengewölbe vom Anfang
dieses Jahrhunderts.

Schleusenanlage
Im Osten abseits des Dorfes befindet sich die
Schleusenanlage. Zur Schleuse und dem zu-
gehörigen Schleusenwärterhaus führt eine
Straße, die von Laubbäumen gesäumt ist. Die
Anlage besteht aus dem Wehr in der Aller und
der Schleuse auf dem Seitenkanal. Sie geht
auf den Anfang dieses Jahrhunderts zurück,
als die Aller zwischen Celle und der Leine-
mündung kanalisiert wurde, um die Bedin-
gungen für den Schiffsverkehr zu verbes-
sern. Dies machte Stauanlagen zur Wasser-
standsregulierung notwendig, die neben
Bannetze auch in Oldau (siehe Gemeinde
Hambühren, Oldau), sowie in Marklendorf

Bannetze, An der Schleuse, Allerwehr


Bannetze, Bremer Straße 24, Speicher



Bannetze, Bremer Straße, Übersichtsfoto


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