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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0124
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ge Nr. 6 erneuert worden. Ein frühes Vierstän-
derhaus aus dem Jahre 1806 steht noch auf
Hof Nr. 4, während das ein Jahr zuvor erbaute
Haupthaus des Hofes Nr. 1 noch in Dreistän-
derbauweise entstand. Das einzige neuere
Gebäude steht auf Hof Nr. 5. Das unveränder-
te eingeschossige Ziegelfachwerkwohnhaus
aus dem Jahre 1911 ist in dieser Landschaft
selten.

JAMELN-MEHLFIEN

Mehlfien, am Rande des Hohen Drawehn
8 km südwestlich der Stadt Dannenberg gele-
gen, hat die Struktur eines kleinen Rundlings
mit länglich ovalem Dorfplatz und einigen un-
besetzten Parzellen gut erhalten, auch wenn
die Höfe selbst meist modern bebaut sind.
Bereits um 1680 lagen in Mehlfien vier Höfe
seit Menschengedenken wüst. Eine Wieder-
besetzung gelang offenbar nicht, denn auch
für das frühe 19. Jh. sind drei wüste Hofplätze
belegt. Heute sind die ehemals fünf kleinen
Hofparzellen an der Südseite des Dorfplatzes
zu drei größeren Hofstellen zusammengelegt

und z.T. immer noch unbebaut. Ein solches
Siedlungsbild, das kontinuierlich bis heute von
einer lange zurückliegenden Notzeit kündet,
ist außerordentlich selten.
An die traditionelle Bausubstanz erinnert nur
noch das Haupthaus des Hofes Nr. 2, der
1810 - erstfünf Jahre nach dem Brand seines
Vorgängers - in Vierständerbauweise errich-
tet wurde. Die östlich des Dorfes gelegene
Wassermühle steht heute still. Während die
Gebäude stark verändert und umgenutzt wur-
den, lassen Mühlenbach und Stau noch eini-
ges von der Struktur der alten Anlage erken-
nen.

JAMELN-PLATENLAASE

Platenlaase liegt beidseitig der B 248 7 km
südlich der Stadt Dannenberg. Die Bahnlinie
Lüchow-Dannenberg sowie die alte Jeetzel
verlaufen unweit östlich des Dorfes.
Der Ort war ein sehr regelmäßiger Rundling,
der durch einen kurzen Stichweg von der
westlich vorbeiführenden Poststraße (heute
B 248) erschlossen wurde, bis der südliche

Teil des Dorfes nach einem Großbrand im
Jahre 1802 in Form eines zweizeiligen Rei-
hendorfes zu beiden Seiten der Poststraße
wieder aufgebaut wurde. Letzter Zeuge die-
ses Neuanfangs ist das nach 1802 auf Hof Nr.
1 errichtete Dreiständerhaus. Diese Hofanla-
ge wurde im Jahre 1892 durch eine große
Längsscheune in Vierständerbauweise erwei-
tert.
Im erhaltenen Rundlingsteil im Norden des
Dorfes stellt der Hof Nr. 4 die traditionelle An-
lage mit giebelständigem Vierständerhaus
von 1815 auf sektorförmiger Parzelle dar. Die
zugehörige Längsscheune aus der Mitte des
19. Jh. zeigt ebenfalls die Vierständerkon-
struktion, in der auch das undatierte Nachbar-
haus Nr. 3 im frühen 19. Jh. ausgeführt wurde.
Seltenheitswert besitzt der Wohnhaüsvorbau,
der 1936 auf dem südlich des Dorfplatzes ge-
legenen Hof Nr. 10 entstand.
1877/78 äscherte ein Brand das am Südende
des Dorfes stehende Haupthaus des Hofes
Nr. 13 ein. Als Nachfolgebau wurde ein großes
Vierständerhaus traufständig zur Straße er-
richtet.


Jameln-Langenhorst, Nr. 4,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1806


Jameln-Platenlaase, Nr. 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, frühes 19. Jh.


Jameln-Langenhorst, Nr. 11,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1775

Jameln-Mehlfien, Nr. 2,
Querscheune, 1912



Jameln-Platenlaase, Dorfplatz mit den Höfen Nr. 3, 4, 6, 8

Jameln-Platenlaase, Nr. 1, Hofanlage Jameln-Platenlaase, Nr. 10, Wohnhaus,
1936


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