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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0123
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auch der Wassergraben, der das Ganze um-
gab, ist trockengefallen und zugeworfen.
Dominierendes Gebäude nur wenig abseits
der Dorfmitte ist die 1859/60 anstelle eines
kleineren Vorgängers entstandene neugoti-
sche Backsteinkirche. Der quadratische
Westturm wurde später an das Schiff ange-
setzt. Vom Vorgänger wurden einige Einrich-
tungsgegenstände übernommen. Dazu gehö-
ren ein stattlicher spätgotischer Altar des
frühen 16. Jh., eine Kanzel aus der Zeit um
1600 und eine spätgotische Glocke aus dem
Jahre 1455. Der ehemalige, von einer Mauer
'eingefaßte Kirchhof ist heute in eine Grün-
anlage umgewandelt worden. 1976 wurde
dort ein Gedenkstein aufgestellt, der an den
im Jahre 1826 im Pfarrhaus in Breselenz ge-
borenen späteren Mathematiker Georg Fried-
rich Bernhard Riemann erinnert.
Die Krammühle steht nordwestlich des Dorf-
kernes und wurde ehemals durch den Brese-
lenzer Mühlenbach angetrieben. Neben ei-
nem neueren Wirtschaftshof hat sich ein altes
Mühlenhaus erhalten, das noch Gefügeteile
des 17. Jh. enthält.

JAMELN-BREUSTIAN

Das kleine Dorf Breustian im Südwesten der
Stadt Dannenberg weist noch einige Rund-
lingsmerkmale auf, die aber wegen der unre-
gelmäßigen und uneinheitlichen Bebauung
kaum mehr erkennbar sind.
Von den Wiederaufbaumaßnahmen nach ver-
schiedenen Bränden im 19. Jh. zeugen nur
noch wenige Beispiele. 1826 war das Haupt-
haus des Hofes Nr. 2 in Vierständerbauweise
und seiner traditionellen Stellung am Dorfplatz
neu entstanden. Von den Neubauten nach der
Feuersbrunst am 11. Juni 1842, der acht Höfe
zum Opfer fielen, ist nur das Vierständerhaus
auf Hof Nr. 1, welches erst zwei Jahre nach
dem Brand und wegen des größeren Abstan-
des zu seinen Nachbarhäusern in seiner Hof-
parzelle weit zurückgesetzt neu erbaut wor-
den war, erhalten. Ganz auf dem hinteren
Ende seiner Parzelle neu errichtet und durch
einen dort vorbeiführenden Wirtschaftsweg
erschlossen wurde 1864 der Hof Nr. 3. Auch
das Wohnhaus der nordwestlich des Ortes ge-
legenen Wassermühle, ein eingeschossiger
Gefügebau unter Satteldach, wurde nach

Brand des Vorgängers, der seinerseits einem
am 30.12.1783 abgebrannten Vorgängerbau
gefolgt war, im Jahre 1891 wiedererrichtet.

JAMELN-LANGENHORST

Langenhorst liegt 6 km südlich der Stadt Dan-
nenberg auf einer Wurt in einer Schleife der al-
ten Jeetzel und ist reich mit älterer aber verän-
derter Bausubstanz durchsetzt. Durch den
Ausbau neuer Wegeverbindungen durch die
Jeetzelmarsch nach Jameln und Weitsche er-
hielt das ehemalige Sackgassendorf eine
neue, unregelmäßige Struktur. Nach Brän-
den, von denen zwei, jeweils durch Blitzschlag
ausgelöste Großfeuer 1774 und 1881 bekannt
sind, wurden die Gebäude nicht nur erneuert
sondern oft auch auf die neuen Wege hin aus-
gerichtet.
Das Haupthaus des Hofes Nr. 11 wurde im
Jahre 1775 in Dreiständerkonstruktion errich-
tet. Die zugehörige Längsscheune in Vier-
ständerbauweise stammt aus dem Jahre
1882. Im gleichen Jahr war auch das Vierstän-
derhaupthaus auf der gut erhaltenen Hofanla-

Jameln-Breselenz, Kirche


Jameln-Breselenz, Dorfstraße 19, 23


Jameln-Breselenz, Krammühle, 1699


Jameln-Breselenz, Schulstraße 1,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1846


Jameln-Breselenz, Riemannstraße 5,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1852


Jameln-Breustian, Nr. 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1826



Jameln-Breustian, Nr. 6, ehemalige Wassermühle, 1891

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