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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0080
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dem Gelände des Gutes liegender Ringwall
mit Resten aufgehenden Mauerwerks, über
dessen Geschichte nichts bekannt ist.

DAMNATZ-LANDSATZ

Das kleine Dorf Landsatz liegt 2 km nördlich
von Damnatz direkt am Elbdeich. Die Höfe
sind beidseitig eines Stichweges angeordnet,
der rechtwinklig auf den Deich zuführt, sich
kurz davor gabelt und platzartig erweitert. Die
Haupthäuser richten ihre Wirtschaftsgiebel zu
dieser Haupterschließung hin. Nur das 1879
errichtete Vierständerhaus auf Hof Nr. 5 wen-
det seinen Wirtschaftsteil nach außen. Der
Dorfteich, der früher vor dieser Hofstelle lag,
ließ keine anderweitige Zufahrt zu. Südwest-
lich des alten Dorfes hat sich im 19. Jh. eine
kleine Ortserweiterung gebildet.
Ältestes Gebäude in Landsatz ist das un-
datierte und stark veränderte Haupthaus auf
Hof Nr. 4. Es dürfte im Kern aber noch aus der
zweiten Hälfte des 17. Jh. stammen. Die süd-
lich anschließende Hofanlage Nr. 2 umfaßt ein
Zweiständerhaus von 1801 mit reich gestalte-
tem Wirtschaftsgiebel, ein Vierständerhaus

von 1894, sowie einige jüngere Nebengebäu-
de. Auf dem gegenüberliegenden Hof Nr. 8
steht ein vollständig erhaltenes Zweiständer-
haus aus dem Jahre 1731, während auf dem
Nachbarhof Nr. 7 ein großes Vierständerhaus
von 1849 sowie ein massives Stallgebäude
aus dem Ende des 19. Jh. das Ortsbild mit-
bestimmen.

DANNENBERG

Dannenberg liegt auf einer natürlichen Sand-
insel an der Jeetzel, welche 8 km weiter nörd-
lich in die Elbe mündet. Bei Hochwasser die-
ser Flüsse wurden die Dannenberg umgeben-
den Marschen häufig überflutet, wodurch der
Stadtbereich jahrhundertelang auf den zeit-
weise zur Insel werdenden Hügel beschränkt
blieb. Erst nach Beseitigung der Über-
schwemmungsgefahr im 20. Jh. konnten süd-
westlich als auch nordöstlich des alten Kerns,
der seiner Struktur nach ein langgestreckter
und beidseitig bebauter Straßenzug ist, grö-
ßere Neubaugebiete entstehen.

Damnatz-Landsatz, Nr. 8,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1731


Damnatz-Barnitz, Nr. 1,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, frühes 18. Jh.


Damnatz-Barnitz, Nr. 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, frühes 18. Jh.


Ähnlich der Nachbarstadt Lüchow ist Dannen-
berg an einem günstigen Jeetzelübergang
entstanden und diente als Grenzfeste. Der
Burg Dannenberg und den gleichnamigen
Grafen kommt erhebliche Bedeutung bei der
endgültigen deutschen Besiedlung dieses
Gebietes zu.
Bei der erstmaligen Erwähnung der Grafen
von Dannenberg im frühen 12. Jh. muß bereits
eine Burg oder ein festes Haus als Wohnsitz
bestanden haben. Ältester Rest der heutigen
Anlage ist der Waldemarturm, ein mächtiger
Bergfried, dessen Bauzeit - durch Grabungs-
befunde belegt - um 1200 angenommen
wird. Sein Name rührt vom dänischen König
Waldemar her, der in den Jahren 1223 bis
1225 in der Burg Dannenberg gefangen ge-
halten wurde. Die Existenz der Stadt, die sich
als einfacher Straßenzug am Fuße der wohl
älteren Burg entwickelt haben dürfte, wird
erstmals im Jahre 1293 belegt.
Wie andere kleine Landstädte wurde auch
Dannenberg von zahlreichen Bränden heim-
gesucht, unter denen zwei von besonderer
Bedeutung für die Stadtgeschichte sind. Im

Damnatz-Jasebeck, ehemalige Holländerei


Damnatz-Barnitz, Nr. 3, Backhaus, 1721


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