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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0184
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bäude des Ortes ist ein Zweiständerhaus aus
dem ausgehenden 17. Jh. Am Wohnende die-
ses gepflegten und qualitätvollen Hauses feh-
len die Abseiten zur besseren Raumbelich-
tung.
TREBEL-TOBRINGEN

Der alte Rundling Tobringen, von dem Reste
im Westteil des Dorfes erhalten blieben, hat
sich seit Mitte des 19. Jh. teilweise aufgelöst.
Der alte Dorfplatz wurde verkleinert, ein neues
Wegesystem angelegt und der Ort nach
Osten und Süden erweitert. Das früher domi-
nierende Hallenhaus ist nur noch in wenigen
und z.T. veränderten Exemplaren vorhanden
(Nr. 17, Vierständerhaus von 1846) und wurde
vielfach durch traufständige Wohnhäuser er-
setzt (Nr. 12 und Nr. 13).
TREBEL-VASENTHIEN

Vasenthien liegt 4 km westlich von Trebel und
zeigt die Struktur eines Rundlings. Aus- und
Nachsiedlung sorgen allerdings für erste Auf-

lösungserscheinungen. Typische Hofanlagen
aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. haben sich
auf den Parzellen Nr. 1 und Nr. 13 erhalten.
Als Haupthaus dient jeweils ein Hallenhaus in
Vierständerbauweise. Ein seltenes Gebäude
aus dem frühen 18. Jh. steht noch auf Hof Nr.
11. Der Stall mit zusätzlichem Bergeraum
wurde offenbar aus älteren Gefügeteilen, dar-
unter ein Dielentorsturz mit der Jahreszahl
1654, erbaut.

WADDEWEITZ

Waddeweitz liegt östlich des Hohen Drawehn
an der von Uelzen nach Lüchow führenden B
493, entlang der sich die Bebauung seit dem
ausgehenden 19. Jh. ausgedehnt hat. Das al-
te Dorf, das aus nur vier Anwesen auf der Süd-
seite der Straße bestand und einige Rund-
lingsmerkmale aufwies, wurde im Jahre 1842
durch ein Großfeuer zerstört. Einziges Gebäu-
de, das aus der Zeit vor dem Brand stammt, ist
eine Längsscheune des 18. Jh. auf Hof Nr. 3.
Das zugehörige Haupthaus wurde nach dem
Schadenfeuer in Vierständerkonstruktion neu
errichtet.

Dominierendes Gebäude im heutigen Ortsbild
ist das an der Bundesstraße stehende Gast-
haus mit anschließendem Tanzsaal, ein auf-
wendiger eingeschossiger Massivbau mit
ausgebautem Dach, der um 1910 erbaut wor-
den ist.

WADDEWEITZ-BISCHOF

Das vollständig von Wald umgebene Dorf
Bischof liegt im Niederen Drawehn südlich der
B 493 und zeigt die gut erhaltene Struktur ei-
nes voll ausgebildeten Rundlings, in dem al-
lerdings traufständige Wohnhäuser die tradi-
tionellen Hallenhäuser verdrängt haben. Das
einzige erhaltene Vierständerhaus wurde
1865 auf Hof Nr. 4 am Dorfplatz errichtet. Die
sektorförmige Hofparzelle war aber so außer-
ordentlich schmal, daß sie 1888 unter die bei-
den Nachbarhöfe aufgeteilt und das neue
Haus an seinen heutigen Standort vor dem
Ortseingang transloziert wurde.

Trebel-Pannecke, Nr. 15, Hofanlage, 19. Jh.



Trebel-Pannecke, Nr. 6,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1824

Trebel-Pannecke, Nr. 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, Ende 17. Jh.


Waddeweitz-Bischof, Nr. 4,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1865




Trebel-Tobringen, Nr. 12,
Wohnhaus, um 1900

Trebel-Vasenthien, Nr. 11, Stall,
wohl Ende 17. Jh.

Waddeweitz, Nr. 7, Gasthaus mit Tanzsaal, um 1910


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