TREBEL
den noch Rundlingselemente. Eine für diese
Siedlungsform charakteristische Hofanlage
(Nr. 3) liegt dem Ortseingang gegenüber.
Neben dem Haupthaus, einem Vierständer-
Hallenhaus von 1833 mit der landschaftstypi-
schen Vorschauer, stehen auf dem rückwärti-
gen Teil der Parzelle noch zwei Scheunen, die
zu Beginn des 19. Jh. erbaut worden sind. Alle
weiteren Gebäude entstanden um 1900 beim
weiteren Ausbau der Hofanlage.
SCHNEGA-THUNE
Mittelpunkt von Thune im Südosten Schnegas
ist ein kleiner mit Eichen besetzter Dorfplatz,
in dessen Zentrum eine bescheidene,
schmucklose Feldsteinkapelle unbekannten
Alters steht. Diese im Wendland einmalige
Situation ist auf den veränderten Wiederauf-
bau des wohl durch Brand weitgehend zer-
störten Dorfes zurückzuführen.
SCHNEGA-WINTERWEYHE
Das kleine, nur vier Höfe umfassende Dorf
Winterweyhe liegt im hügeligen und bewalde-
ten Gelände des Hohen Drawehn und zeigt -
allerdings nur in der Parzellierung - noch eini-
ge Rundlingsmerkmale. Traditionelle Vier-
ständer-Hallenhäuser befinden sich noch auf
den Höfen Nr. 2 und Nr. 4, die in den Jahren
1800 und 1873 entstanden. Während das äl-
tere Gebäude noch eine Vorschauer aufweist,
fehlt dieses landschaftstypische Kennzeichen
bei dem jüngeren Haus. Ein sehr seltenes Ge-
bäude ist der große, 1751 datierte Schafstall
auf Hof Nr. 2. Der Gefügebau erinnert an die
Schafhaltung, die auf den Heideflächen des
Hohen Drawehn vor deren Aufforstung im 19.
Jh. vorherrschte.
Trebel liegt auf halbem Wege zwischen
Lüchow und Gartow am Westrand des Garto-
wer Forstes. Als ursprüngliche bäuerliche
Siedlungseinheiten zweigen von der Haupt-
straße nach Westen zwei Sackgassen ab, von
denen die größere im Norden (Klein Trebeler
Straße) stärker verändert, die kleinere (Bek-
kerstraße) in ihrer Struktur besser erhalten ist.
Nach Süden folgt ein großer, baumbestande-
ner Kirchplatz auf dem bis ins 19. Jh. hinein
Märkte von überregionaler Bedeutung abge-
halten wurden. Die recht umfangreiche Erwei-
terung des 19. Jh. folgt dem Lauf der nach
Lüchow führenden Hauptstraße.
Die am Westrand des Marktplatzes leicht er-
höht stehende Kirche ist ein ungewöhnlich
breiter Feldsteinbau mit halbkreisförmigem
Ostabschluß und nachträglichem Dachreiter
über dem Westgiebel. Ihr Innenraum wird
durch Holzstützen unterteilt, die die Dach-
konstruktion und eine dreiseitig umlaufende
Empore tragen. Die prächtige Barockorgel
aus dem Jahre 1777 ist ein Werk des Lünebur-
ger Orgelbauers Johann Georg Stein. Das
Pfarrhaus im Nordosten der Kirche, ein reprä-
sentatives, traufständiges, einstöckiges Fach¬
richtung ist noch erhalten. Das heutige zwei-
geschossige Haupthaus in Ziegelfachwerk
trat im Jahre 1895 an die Stelle eines älteren
Vorgängers. Seit 1926 trieb eine Turbine die
Mühle, die vorher ein hölzernes mittelschläch-
tiges Wasserrad hatte. Unter den Nebenge-
bäuden befindet sich eine Remise aus dem
Jahre 1813 sowie eine weitere Remise mit
Gefügeteilen aus dem Jahre 1616.
SCHNEGA-PROITZER MÜHLE
SCHNEGA-SCHÄPINGEN
Das im südwestlichen Zipfel des Kreisgebie-
tes südlich der Bahnlinie Uelzen-Salzwedel
gelegene Dorf Schäpingen zeigte bis zur Mitte
des 19. Jh. noch Rundlingsgestalt. Davon ist
heute nur noch die Parzellenstruktur erhalten,
da mehrere Höfe nach Norden aus dem Dorf
ausgesiedelt worden sind. Ungewöhnlich ist
die Lage einer Kossaterstelle direkt am Dorf-
platz. Sie ist mit einem kleinen Vierständer-
Hallenhaus aus dem Jahre 1782 besetzt.
Westlich davon liegt die mittelalterliche Feld-
steinkapelle inmitten des Friedhofs und mar-
kiert den ursprünglichen Ortszugang, der hier
von einem am Dorf vorbeiführenden Fracht-
weg abzweigte. Der schlichte, schmucklose
Saalbau unter Walmdach hatte ursprünglich
einen Westturm, von dem heute nur noch ein
niedriger Stumpf vorhanden ist.
SCHNEGA-SOLKAU
Die Proitzer Mühle liegt östlich des gleich-
namigen Dorfes am Schnegaer Mühlenbach.
Die einzelnen Gebäude der Anlage umgeben
einen großen rechteckigen Hof, welcher von
der Straße Proitze-Lütenthien diagonal durch-
quert wird. Das Hauptgebäude ist ein großer,
zweigeschossiger Ziegelfachwerkbau des 19.
Jh., der heute als Wohn- und Gasthaus dient.
Ein rückwärtiger Tanzsaal ist heute unge-
nutzt. Die Mühle steht seit 1943 still, Stau und
Mühlenteich sind noch vorhanden.
Schnega-Proitze,
ehemalige Wassermühle, 19. Jh.
Solkau liegt im hügeligen Gelände der süd-
lichen Ausläufer des Hohen Drawehn unweit
der westlichen Kreisgrenze und zeigt im Sü-
Schnega-Schäpingen,
Kapelle von Westen
Schnega-Solkau, Nr. 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1833
«"dr’'
Schnega-Thune, Kapelle,
Blick von Südosten
Schnega-Winterweyhe, Nr. 2,
ehemaliger Schafstall, 1751
Schnega-Winterweyhe, Nr. 4,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1873
178