Westturm sind dagegen Ergänzungen aus
dem späten 19. Jh. Aus gleicher Zeit stammt
der Prezeller Friedhof, ein großes mit einer
Ziegelsteinmauer umfriedetes Rechteck, das
durch zwei sich rechtwinklig kreuzende Alleen
in vier gleiche Abteilungen gegliedert wird. Ei-
ne mittig in der Südwestseite der Umfriedung
eingebaute Leichenkammer ist mit dem
Haupteingang verbunden und trägt die Jah-
reszahl 1888.
PREZELLE-LANZE
Im frühen 19. Jh. wurden im Wendland wie-
derholt abgebrannte Rundlinge aus Sicher-
heitsgründen als Straßendörfer wiedererrich-
tet. Das 5 km westlich von Prezelle gelegene
Dorf Lanze ist das früheste bekannte Beispiel
einer solchen Neuordnung. Während noch für
das ausgehende 18. Jh. die Rundlingsform
Lanzes belegt ist, veranlaßte offenbar ein To-
talbrand im Herbst 1801 oder im Frühjahr
1802, den die Inschriften der Häuser Nr. 22,
24 und 28 überliefern, die Umwandlung zum
Straßendorf. Damals wurde der sehr breite
Straßenraum angelegt, der sich an beiden
Ortseingängen leicht verengt und mit seinen
beidseitigen Grünstreifen und den beiden
doppelten Baumreihen bis heute das Ortsbild
wesentlich bestimmt.
Zu beiden Seiten dieser Straße wurden regel-
mäßige rechteckige Parzellen abgeteilt und
mit großen giebelständigen Vierständerhal-
lenhäusern besetzt. Der so neuentstandene
Ort erlebte 1828 einen weiteren Großbrand,
der den südwestlichen Teil des Dorfes betraf.
Beim Wiederaufbau wurden abermals Vier-
ständerhäuser verwendet. In der zweiten Hälf-
te des 19. Jh. kam es beim weiteren Ausbau
der Höfe zur Errichtung traufständiger Ersatz-
oder Erweiterungsbauten und zum Neubau
der Kapelle in neugotischen Formen am öst-
lichen Dorfrand. Das 1802 entstandene Sied-
lungsbild wurde dabei nur unwesentlich
verändert. Eine Ortserweiterung ist nie ent-
standen.
Prezelle-Lanze, Verkoppelungskarte,
1851, Amt für Agrarstruktur, Hannover
Prezelle-Lanze, Dorfstraße nach Westen
169
dem späten 19. Jh. Aus gleicher Zeit stammt
der Prezeller Friedhof, ein großes mit einer
Ziegelsteinmauer umfriedetes Rechteck, das
durch zwei sich rechtwinklig kreuzende Alleen
in vier gleiche Abteilungen gegliedert wird. Ei-
ne mittig in der Südwestseite der Umfriedung
eingebaute Leichenkammer ist mit dem
Haupteingang verbunden und trägt die Jah-
reszahl 1888.
PREZELLE-LANZE
Im frühen 19. Jh. wurden im Wendland wie-
derholt abgebrannte Rundlinge aus Sicher-
heitsgründen als Straßendörfer wiedererrich-
tet. Das 5 km westlich von Prezelle gelegene
Dorf Lanze ist das früheste bekannte Beispiel
einer solchen Neuordnung. Während noch für
das ausgehende 18. Jh. die Rundlingsform
Lanzes belegt ist, veranlaßte offenbar ein To-
talbrand im Herbst 1801 oder im Frühjahr
1802, den die Inschriften der Häuser Nr. 22,
24 und 28 überliefern, die Umwandlung zum
Straßendorf. Damals wurde der sehr breite
Straßenraum angelegt, der sich an beiden
Ortseingängen leicht verengt und mit seinen
beidseitigen Grünstreifen und den beiden
doppelten Baumreihen bis heute das Ortsbild
wesentlich bestimmt.
Zu beiden Seiten dieser Straße wurden regel-
mäßige rechteckige Parzellen abgeteilt und
mit großen giebelständigen Vierständerhal-
lenhäusern besetzt. Der so neuentstandene
Ort erlebte 1828 einen weiteren Großbrand,
der den südwestlichen Teil des Dorfes betraf.
Beim Wiederaufbau wurden abermals Vier-
ständerhäuser verwendet. In der zweiten Hälf-
te des 19. Jh. kam es beim weiteren Ausbau
der Höfe zur Errichtung traufständiger Ersatz-
oder Erweiterungsbauten und zum Neubau
der Kapelle in neugotischen Formen am öst-
lichen Dorfrand. Das 1802 entstandene Sied-
lungsbild wurde dabei nur unwesentlich
verändert. Eine Ortserweiterung ist nie ent-
standen.
Prezelle-Lanze, Verkoppelungskarte,
1851, Amt für Agrarstruktur, Hannover
Prezelle-Lanze, Dorfstraße nach Westen
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