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Dülberg, Franz
Korallenkettlin: ein Drama in 4 Akten — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.42901#0079
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gekommen, die's haben wollten, und haben mir
den Tod als Kaufgeld gegeben.
Aldewyn
Bedenk, zwischen Tod und Liebe ist der Han-
del. Bedenk, ich bin jung und heiß und frisch.
Nit in Unehren ist es mehr, daß du dich freuen
sollst mit mir.
Kathchen
Keiner, keiner soll mir mein Leintüchlein neh-
men von meinem Leib! Die da oben, die drei,
die gestorben sind durch mich, die schauen zu und
erlauben's nit, daß ich mich freuen mag, wie
ich wollte.
Aldewyn
Dann komm mit zum Wasser, meine Knechte
warten.
Käthchen
Ich will schon kommen. Aber weil du hast
gut sein wollen zu mir, da will ich dir noch
einen Kuß geben, den einen und keinen zweiten
mehr. Tust wohl den einen Augenblick das
eiserne Gitter vom Gesicht?
Aldewyn
Das will ich wahrlich tun, und nun schau
her! (Er wirft die Maske und den roten Mantel ab, und man
sieht den Prinzen Aldewyn mit seinem braunen Haar, den dunkel
fragenden Augen, den zarten Lippen, um die zwei leichte Falten
spielen, und der hohen marmornen Stirn. Seine Tracht ist
weiße Seide, mit Orange unterlegt. Er trägt eine hellflcischrote
Schärpe.)

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