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Dümichen, Johannes
Zur Geographie des alten Ägypten: lose Blätter aus dem Nachlass — Leipzig, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.3783#0037
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derartigen Nilüberschreitung der ägypt. Armee finden, was aber, meines Wissens, nicht der Fall
ist." — Aus einer „Pilhom und Ramses" betitelten, in „Deutsche Revue" IX erschienenen Ab-
handlung ersehe ich, dass Brugsch seine im „Dict. geogr." vertheidigte, auch im Supplement dieses
Werkes noch aufrecht erhaltene Annahme über die Lage der Stadt Zal jetzt aufgegeben und er
dieselbe nun ebenfalls in den äussersten Osten des Delta, in die dem See Ballah benachbarte
Wüste östl. vom Pelusischen Nilarm verlegt und es gewährt mir eine besondere Befriedigung, aus
den S. 351 — 353 der erwähnten Abhandlung sich findenden Auseinandersetzungen zu ersehen, dass
hierbei auch die von mir hervorgehobenen Gründe, welche gegen die Identificirung der Gauhaupt-
stadt Zal mit Tanis sprechen, wie der Name des Gaues: Chent-ab.t „der an der Spitze des
Ostens", die Bezeichnung des Gauschutzgottes Horus als „Wächter der Thore Aegyptens", die
Erwähnung der äg. Texte „dass die 5cÄasw-Beduinen bis nach Zal hin gezeltet und das syrisch-
phönizische Gebiet Char in der Nachbarschaft jener Stadt begonnen", „dass die äg. Heeresmassen
auf ihren gegen asiatische Völker ausgeführten Feldzügen immer von der Stadt Zal aus aufge-
brochen" u. a. m., nicht unberücksichtigt geblieben sind. — Von meiner Annahme, dass das Gebiet
des Gaues Chent-abt noch die Ostecke des Wadi-Tumilät mit umfasst und von da sich nordost-
wärts am See Ballah hin erstreckt habe, ist die erste Hälfte zu streichen, nachdem die Naville-
schen Ausgrabungen im Wadi-Tumilät festgestellt, dass der östliche Theil desselben das Gebiet
des 8. Gaues mit der Hauptstadt Pithom gebildet. Der Gau Chent-abt scheint also nordöstlich
vom Wadi-Tumilät sich ausgedehnt zu haben, das Terrain in der Nachbarschaft des Sees Ballah
umfassend, im 0. an die von den Sc/jasw-Beduinen durchzogene freie Wüste anstossend und im
N. begrenzt durch das zeitweise einen besonderen Gau bildende Gebiet der Stadt Chens, die ich
gegen die Annahme von Brugsch (cf. „Dict. geogr." Suppl. Pre'f. XIV) mit Reracleopolis-Daphnse
identificire und durch den als 23. Gau eingeschobenen District Atf mit der Hauptst. Sam-behut
(cf. „Rec." III, 13 u. 66, 42), die wir wohl an dem Platze der Tell-es-Semud genannten Schutt-
hügel zu suchen haben, nicht zu verwechseln mit einem andern Sam-behut, der Hauptstadt des
17. unteräg. Gaues, welche gleich dem oberäg. Theben den Kult des Amon hatte und desshalb in
den Texten gelegentlich das nördliche Theben und von den Griechen Diospolis genannt wurde.
Der Gautext in dem vorderen Osiriszimmer widmet der Gauhauptstadt Zar oder Zal folgende
Worte (cf. „Rec." III, 99, 21): „Bist Du nicht in der Fremdenstadt Zal in dem an der Spitze
des Ostens liegenden Gebiete; das nördliche Edfu (Deb-meh) ist im Besitz Deiner Schönheiten.
Du bist dort als der Scarabäus Abeb, dessen Erscheinen begonnen in Nif-ur (Name von Abydos)
und Dein Sohn Horus als Wächter der Thore Aegyptens".)

1. «Kommen des Heerführers {batekek) zu Dir Osiris, grosser Gott, Herr
von Abydos, Benn erhabener im Heiligthum Neti.»

2. «Er führt zu Dir den Gau Chent-abt mit dem Räucherbecken* inmitten
der Phönixstätte (anderer Name für die Gauhauptstadt), überbringend die Erzeugnisse
des Gebietes von Zar, welches anbetend verehrt Deinen Sohn als den Löwen
des Ostens, der den Bogen spannt gegen den Schändlichen (?), Er hat ihn
geschlachtet und hat Besitz ergriffen von dem Lande als Herr auf Deinem
Throne, Horus der Herr des Heiligthums Mesen (Name eines Saales im Horustempel
von Edfu wie im Horustempel von Zar), Er beschützt Deine Majestät in der Götter-
wohnung, durchsucht hat er die Ländereien und bestimmt was in ihnen ist,
um zu erfüllen das Nubzimmer mit seinen Herrlichkeiten.»

3

«Man spendet Dir von dem Nilwasser, kommend** aus dem Can. Schi-Hor***.»

* Die von mir durch „Räucherbecken" übertragene Gruppe, wörtlich „Hand des Horus", kommt
häufig in Ptolemäertexten in dieser Bedeutung vor. Die Benennung wohl hergenommen von der Form
des in eine Hand auslaufenden, mit einem Horuskopf verzierten altäg. Räucherbeckens.

** yüv den Ausdruck „kommen" stehen hier die Worte: schä chep d. h. „dessen Existenz beginnt,
das entspringt."

*** Von besonderem Interesse ist der hier erwähnte Name des Gaucanals. Wir werden später

Dümichen. Geogr. Inschr. III. 5
 
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