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Dümichen, Johannes
Zur Geographie des alten Ägypten: lose Blätter aus dem Nachlass — Leipzig, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.3783#0039
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wähnten „Sümpfe und Moräste bei Pelusium, welche Einige Barathra nennen", und der Sirbonische
See lagen noch über drei geogr. Meilen von jenem Platze entfernt.

b. «Am-chent» d. h. «der Gau des Königskindes, der vordere». (Name des
18. unteräg. Gaues mit der Hauptstadt Pi-bast „Wohnung der Göttin Bast", in der Bibel unter
dem Namen Phi-beseth erwähnt, von den Kopten Poubasti und von Griechen und Römern Bou-
bastis, Boubastos und Bubastus genannt, deren Platz uns bezeichnet wird durch die den Namen
Tell-Basta führenden Schutthügel in der Nähe des Dorfes Zagazik.)

i. «Kommen des Herrn .... zu Dir Osiris, grosser Gott, Herr» (das Uebrige
zerstört).

2. «Er führt ZU Dir den Gau Am-chent» (das Folgende zerstört). — Von den in
zwanzig Districte gesonderten unteräg. Gauen haben nur vier, der 3., 5., 18. und 19. als die an
der Spitze des in ihren Tempeln verehrten Götterkreises stehende Schutzgottheit eine Göttin, der
Nomos-Libya die Hathor-Horsecha, der Sattes die Neith, der Bubastites die Bast und der
District des 19. Gaues, die Buto.

3. «Man spendet Dir von dem Mlwasser, welches seinen Ursprung nimmt
im Canal Ascher.» (Name des Gaucanals. Denselben Namen führt eine der Göttin Mut-Sechet-
Bast geweihte Tempelanlage und deren heiliger See im östl. Theben.)

Taf. XXV, a. «Am-pehu» d. h. «der Gau des Königskindes, der nördliche.»
(Name des 19. unteräg. Gaues mit der Hauptstadt Am, so genannt nach den im Osirisheiligthum
ihres Tempels als Reliquie verwahrten Augenbrauen des Osiris. Schutzgottheit dieses Gaues
war die Göttin Buto, daher auch „Wohnung, der Buto" die Stadt genannt wird, wie aus dem-
selben Grunde noch eine andere Deltastadt denselben Namen führte, die im Horusmythus eine
hervorragende Rolle spielende und wegen ihres Orakels von griech. und röm. Autoren vielfach
erwähnte Stadt Butos am Butischen See. Die in den ägypt. Texten Uti.t genannte Göttin Buto,
welche Herodot mit der griech. Leto zusammenstellt, wurde nicht bloss als Schutzgöttin im 19.
unteräg. Gau und in der Stadt Butos, sondern auch als die Schutzgöttin des gesammten Nord-
landes verehrt, wie die Göttin Neclieb.t im oberägypt. Eileithißopolis als die Schutzherrin des
gesammten Südlandes betrachtet wurde. Beide sind Localformen der Isis. Wie der Mythus über
Osiris, Isis und Horus erzählt, brachte Isis nach dem Tode ihres Gatten Osiris den jungen Horus
(ägypt. Hor-pe-chrut, griech. üarpokrates) zur Welt, der in Butos erzogen wurde und dieser
junge Horus ist zweifellos mit dem Bilde des Königskindes gemeint, welches sich der 19. unteräg.
Gau zu seinem Nomoszeichen wählte, wie ebenso mit dem Horusmythus zusammenhängt die Wahl
der Isis-Buto als Schutzgöttin der Gauhauptstadt Am, die nach der wohl älteren Butostadt ihren
Kult eingerichtet zu haben scheint. Brugsch identificirte auf seiner dem Londoner Congressvortrag
beigegebenen Deltakarte und ebenso anfänglich im „Dict. geogr." die Hauptstadt des 19. Gaues
mit Butos, eine Annahme, die ich mit den Angaben der geogr. Texte nicht in Einklang zu bringen
vermochte und mit der ich mich desshalb nicht einverstanden erklären konnte. „Gesch. d. a. Aeg."
S. 262—264 habe ich auseinander gesetzt, was mir dafür zu sprechen schiene, das Gebiet dieses
Gaues in der Gegend der Pelusischen Nilmündung zu suchen und seine Hauptstadt, wie Brugsch
im Suppl. seines „Dict. geogr." vorgeschlagen, mit der später Pelusium genannten Stadt zu iden-
tificiren. Inschriftliche Angaben auf mehreren neuerdings aufgefundenen Denkmälern jedoch haben
dieser. Stadt jetzt einen Platz zugewiesen, den bisher Niemand vermuthet hatte. Nicht minder
überraschend, wie die durch Naville^ Ausgrabungen im W.-Tumilät zu Tage gekommenen Denk-
mäler die Streitfrage über die Lage d. Hauptstadt d. 8. unteräg. Gaues engiltig beantwortet haben,
indem sie den schlagenden Beweis geliefert, dass am östl. Ende des W.-Tumilät bei Tell-el-Maschuta
dieselbe gelegen, so haben die von Flinders Petrie 1883—84 auf dem Terrain um San ausgeführten
Ausgrabungen festgestellt, dass hier, auf der Trümmerstätte des altberühmten Tanis, die in den
geogr. Texten „Wohnung der Buto" oder „Stadt des Hauses der Augenbrauen des Osiris" genannte
Hauptstadt d. 19. Gaues einst ihren Platz gehabt. Cf. „Second memoir of the expl. funt Tanis",
I, PI. XV und Text Chap. III, 38.)
 
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