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Dürer, Albrecht; Heidrich, Ernst [Hrsg.]
Albrecht Dürers schriftlicher Nachlass — Berlin: Julius Bard, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29135#0219
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Dass dir Gott die acht Weisheit geh:
Billig wird der ein weis Mann gnennt,
Den Reichtum und Armut nit hlendt.
Der Mann pflegt auch grosser Weisheit,
Der Wollust und Trauren gleich treidt.
Auch ist der ein last weiser Mann,
Der Ehr und Schand gleich tragen kann.
Wer sich erkennt und Uehel lat,
Der Mann ist auf der Weisheit Pfad.
Wer für Rach Erharmd seim Feund thut,
Des Weisheit verjagt die Hellnglut.
Wer Teufels Anfechtung erkennt,
Der hsteht sie, dem GottWeisheit sendt.
Wer in Allem sein Herz rein bhält,
Der hat der Weisheit Krön erwöhlt.
Und wer Gott ganz recht liebend ist,
Der ist ein frommer weiser Christ.
Das Ohgemeldt gefiel Herrn Wilibald
Pirckamer aber nit. Da bat ich Lasarus
Spengler, dass er mir den Sinn in Reimen
machet. Do thät er, als hernach geschrieben
stehet:
Wer um Gott diese Gnad erwürbt,
Fährt wol ohn Zweifel, so er stirbt:
Der wird ein weiser Mann gespürt,
Den Gold und Armut nicht verführt.

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