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Metopen.
Letztere erhielten dann ihren Haupthalt durch das übergefchobene Declcgefimfe; daffelbe ift jetzt
gänzlich abgefallen, und es mufften diefem die fo haltlos gewordenen Triglyphen folgen. Nur die Falze,
in denen fie ehedem gefeffen, find noch in den grofsen Metopen-Platten zu fehen.
An dem Tempel mit den alten Bildwerken in Selinus ift der Raum zwifchen
den Triglyphen zunächft als Flachnifche ausgebildet, die von einer auf dem Architrav
lagernden Sohlbank, zwei fchmalen Seitengewänden und einem wenige Millimeter
über diefe vortretenden Sturze umrahmt ift; die Rückwand bildet eine glatte, loth-
Parft
rricn-
rechte Tafel, von der fich in hohem Relief
ausgeführte Bildwerke abheben, Thaten des
Herakles, Perfeus etc. darfteilend.
Abweichend von diefer Behandlung der
Metopen ift die an den übrigen Monumenten;
für gewöhnlich beliehen diefelben aus einer
mit Sculpturen gefchmückten Tafel oder einem
glatten zwifchengeftellten Blocke mit aufge-
maltem Ornamente; die Tafel ift oben mit
einem fchmalen Saumband geziert, das ein-
fach aus Platte (vgl. die meiften ficilianifchen
Tempel, das Thefeion etc.) oder aus Platte
mit krönendem Perlftab (vgl. Parthenon) oder
aus Platte mit Echinos-Leiftchen (vgl. Propy-
läen in Athen) befteht oder auch durch eine
Gruppe von Gliederungen (wie in Phigaleia)
erfetzt wird.
Auch hier trat die Farbe bereichernd
hinzu, indem die Figuren in lebensfrifchen
Farben prangten und fich vom braunrothen
Grunde abhoben; die Kopfleifte zierte noch
aufserdem ein Mäander-Schema oder fonft ein
fäumendes Ornament.
Die Herftellung der Metopen aus dünnen
Tafeln, wie am Parthenon und Thefeion,
dürfte nur dann ftattgefunden haben, wenn
diefelben fculpirten Figurenfchmuck aufneh-
men follten. Für ein folches Verfahren fpra-
chen wohl einfach praktifche Gründe; dem Bild-
hauer waren diefe dünnen Tafeln handlicher;
er konnte mühelofer feine Aufgabe bewältigen
und die Gefahr der Befchädigung der Sculp-
turen durch den Steinhauer und der archi-
tektonifchen Theile durch den Bildhauer war
am beften vermieden, indem auf diefe Weife
Keiner die Arbeit des Anderen in die Hände
bekam und beide nicht gezwungen waren, neben oder nach einander den gleichen
Marmorblock zu bearbeiten.
Die Tafeln mit Figurenfchmuck find öfter aus zweierlei Material hergeftellt; fo
find z. B. an den'fchönen im Mufeum Palermo aufbewahrten Metopen eines felinun-
Metopen.
Letztere erhielten dann ihren Haupthalt durch das übergefchobene Declcgefimfe; daffelbe ift jetzt
gänzlich abgefallen, und es mufften diefem die fo haltlos gewordenen Triglyphen folgen. Nur die Falze,
in denen fie ehedem gefeffen, find noch in den grofsen Metopen-Platten zu fehen.
An dem Tempel mit den alten Bildwerken in Selinus ift der Raum zwifchen
den Triglyphen zunächft als Flachnifche ausgebildet, die von einer auf dem Architrav
lagernden Sohlbank, zwei fchmalen Seitengewänden und einem wenige Millimeter
über diefe vortretenden Sturze umrahmt ift; die Rückwand bildet eine glatte, loth-
Parft
rricn-
rechte Tafel, von der fich in hohem Relief
ausgeführte Bildwerke abheben, Thaten des
Herakles, Perfeus etc. darfteilend.
Abweichend von diefer Behandlung der
Metopen ift die an den übrigen Monumenten;
für gewöhnlich beliehen diefelben aus einer
mit Sculpturen gefchmückten Tafel oder einem
glatten zwifchengeftellten Blocke mit aufge-
maltem Ornamente; die Tafel ift oben mit
einem fchmalen Saumband geziert, das ein-
fach aus Platte (vgl. die meiften ficilianifchen
Tempel, das Thefeion etc.) oder aus Platte
mit krönendem Perlftab (vgl. Parthenon) oder
aus Platte mit Echinos-Leiftchen (vgl. Propy-
läen in Athen) befteht oder auch durch eine
Gruppe von Gliederungen (wie in Phigaleia)
erfetzt wird.
Auch hier trat die Farbe bereichernd
hinzu, indem die Figuren in lebensfrifchen
Farben prangten und fich vom braunrothen
Grunde abhoben; die Kopfleifte zierte noch
aufserdem ein Mäander-Schema oder fonft ein
fäumendes Ornament.
Die Herftellung der Metopen aus dünnen
Tafeln, wie am Parthenon und Thefeion,
dürfte nur dann ftattgefunden haben, wenn
diefelben fculpirten Figurenfchmuck aufneh-
men follten. Für ein folches Verfahren fpra-
chen wohl einfach praktifche Gründe; dem Bild-
hauer waren diefe dünnen Tafeln handlicher;
er konnte mühelofer feine Aufgabe bewältigen
und die Gefahr der Befchädigung der Sculp-
turen durch den Steinhauer und der archi-
tektonifchen Theile durch den Bildhauer war
am beften vermieden, indem auf diefe Weife
Keiner die Arbeit des Anderen in die Hände
bekam und beide nicht gezwungen waren, neben oder nach einander den gleichen
Marmorblock zu bearbeiten.
Die Tafeln mit Figurenfchmuck find öfter aus zweierlei Material hergeftellt; fo
find z. B. an den'fchönen im Mufeum Palermo aufbewahrten Metopen eines felinun-